Melodien aus dem kollektiven Menschheitsgedächtnis – klangverführer | Musik in Worte fassen

Melodien aus dem kollektiven Menschheitsgedächtnis

Die brandneue Victoriah’s Music ist auf fairaudio.de online – mit der Platte des Monats, einer unglaublich funky Überraschung: Travellin‘ Root der Schweizerin Eliana Burki.

„Als ich Travellin’ Root das erste Mal in meinen CD-Player legte, hätte ich überraschter nicht sein können von dem Gegensatz zwischen dem, was ich erwartet hatte und dem, was ich da zu hören bekam. Ich habe mit einem zarten Folk-Album gerechnet, ätherisch und versponnen, gesättigt mit mystischer Lyrik, voller Gnome, Trolle und Elfen, irgendwo zwischen Lumi und Johann Johannsson. Keine Ahnung, weshalb ich darauf gekommen bin – schließlich ist die alpine Sagenwelt doch eher für Sennentuntschi, Fuchshexe oder Tatzelwurm bekannt als für Trolle & Co. Aber auch diese lockt Eliana Burki mit ihrem Alphorn nicht hervor, denn was sie auf Travellin’ Root macht, ist jenseits aller folkloristischen Alpenromantik und lässt sich am ehesten als Alpenfunk bezeichnen – Candy Dulfer goes Alphorn, gewissermaßen.

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Schon Track vier, Las Tres Princesas, zerstört alle Heimatfilmidylle und entpuppt sich als waschechter Salon-Tango im archetypisch starren Rhythmuskorsett, mit jaulendem Akkordeon und tangofarbener Sängerin. Wunderbar der Mit-Swinger Enno’s Gun Train, wo sich Krimi-Soundtrack und Sprach-Collage mit einer sehr vertraut scheinenden traditionellen Melodie verweben. Dasselbe Phänomen begegnet einem auf Upasana’s Bernina: Melodien, wie aus dem kollektiven Menschheitsgedächtnis – man hat sie garantiert noch nie gehört, und auf wundersame Weise doch schon Tausende Mal. Problemlos könnte der Song dem wunderbaren World-Jazz-Sampler A Little Magic In A Noisy World entstammen und dort gleichberechtigt neben Stücken wie Jonas Knutssons Sysgonöga stehen.“

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