21. Juli 2013

Retrophiler Vintagepop – die Platte des Monats Juli ist da!

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Die Sommerpause war dieses Jahr recht kurz – Urlaub geht doch immer viel zu schnell vorbei! Einzig die luftig-leichte Platte des Monats Juli vermag mir die nunmehr wieder in geschlossenen Räumlichkeiten zu verbringende warme Jahreszeit zu versüßen. Kat Emonsons Way Down Low ist ein Album für mehr als nur einen Sommer – warum, steht wie immer auf fairaudio.de, Ihrem Lieblings-Online-HiFi-Magazin. Viel Freude damit!

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2. Juni 2013

Mehr als (fenno-)skandinavischer Jazz und doch von berückender Nordizität: das Kokko Quartet

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Das finnische Kokko Quartet habe ich erstmals auf der offiziellen Jazzahead! 2013 Compilation gehört, wo es mit seinem Titel Yasmin Appetit auf das European Jazz Meeting machen sollte. In meinem Falle mit Erfolg. Der Live-Showcase der Finnen wurde umgehend im Messekalender vermerkt. Und schon dort fiel mir auf, was ich auch angesichts der Platte nicht umhinkomme, festzuhalten, obwohl ich lange gezögert habe, ob ich das auch schreiben soll: Das den Kokko-Klang dominierende, von Kaisa Siirala gespielte Saxophon klingt nicht so, als würde es von einer Frau gespielt.

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Sie können mir jetzt gleichstellungsbewegte Leserbriefe schreiben – oder aber auch noch einmal genau nachhören. Schon beim von Pianistin Johanna Pitkänen komponierten Opener „Letters“ klingt doch viel eher der Ton eines Jonas Knutsson von „Syskonöga“ oder meinetwegen auch, um den skandinavischen Referenzrahmen hinter uns zu lassen, der eines Bob Malach von „Black Is The Color Of MyTrue Love’s Hair“ durch, wobei das Stück selbst easy-listening-mäßiger daherkommt – spätestens, wenn Pitkänens Pianokaskaden perlen, ist das mehr James Last als ECM. Tatsächlich jedoch entführen die „Letters“, folgt man den Liner Notes, den Hörer „deep into the forest“. Der Wald als Symbol für etwas Konstantes, der etwas Verlorenem oder Abwesenden Form zu geben weiß, scheint nicht nur Inspiration für so manchen schwermütigen finnischen Tango zu sein, sondern gebiert auch den Geist des finnischen Jazz – zumindest, wenn er sich in der Interpretation des Kokko Quartet zeigt, die Skandinavischen Jazz mit arabischen und indischen Einflüssen, ja selbst kubanischen Rhythmen zu kombinieren weiß.

In der Tat hat schon der Opener Letters durch seinen punktgenau gesetzten Bass und ein unheimlich elegantes Schlagzeug einen packenden, tighten Groove, zu verdanken Bassist Timo Tuppurainen und Drummer Risto Takala, die hier von Ricardo Padilla an den Percussions verstärkt werden. Doch auch Fans des speziellen Sounds vom Neuen Nordischen Jazz kommen beim Kokko Quartet auf ihre Kosten. Wer wissen möchte, weshalb, was es mit dieser nur schwer fassbaren, glückseligmachenden Kompenente auf sich hat und warum Finnen ohne ihren Tango dann wohl doch nicht könnnen – der lese einfach weiter, und zwar die Rezension des aktuellen Kokko-Quartet-Albums Like A River auf fairaudio.de, unserem Lieblings-Online-HiFi-Magazin. Viel Freude damit!

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30. April 2013

Als hätte es das letzte halbe Jahrhundert nicht gegeben: die Platte des Monats April ist online

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Während ich mich in Bremen auf der Jazzahead! herumgetrieben habe, feierten Louise Gold und das Quarz Orchester in Berlin den Record Release ihres wunderbaren und passenderweise mit Debut betitelten Debütalbums: Seit dem 26. April 2013 steht es in allen Läden und ist natürlich auch in den einschlägigen Downloadshops zu haben. Mich persönlich hat Debut derart in seinen Bann gezogen, dass ich es auf fairaudio zur Platte des Monats April gemacht habe:

„Wir schreiben das Jahr 1964. Stan Getz reitet mit seinem ein Jahr zuvor aufgenommenen Album Getz/Gilberto auf dem Höhepunkt der aktuellen Bossa Nova-Welle – dem kollektiven Rausch, verursacht durch diese neue Musik aus Brasilien, die Ende der Fünfzigerjahre angetreten war, die Welt zu erobern. Die sinnlichen, dabei aber nie schwülstigen, sondern immer luftig-leichten Klänge erwiesen sich als ideale Hintergrundbeschallung mondäner Dinner Partys – gemeinsam mit den Easy-Listening-Hits jener Zeit, wie etwa den Kompositionen Burt Bacharachs. Die knisterten in den Wohnzimmern nun elegant vom Vinyl, gilt die gute alte Schellackplatte doch zumindest in Westeuropa und Nordamerika gemeinhin seit spätestens 1960 verschwunden.

Als hätte es das letzte halbe Jahrhundert nicht gegeben, knüpft Louise Gold mit dem Orchester von (Big-)Band-Leader Hans Quarz genau an diesem Punkt an, wenn Debut gänzlich unvermittelt von einem gedämpften Posaunenton, dezentem Bossa-Nova-Geschnassel und prätentiösem Diven-Gesang eröffnet wird. Zutaten, die zusammengenommen derart aus der Zeit gefallen zu sein scheinen, dass man versucht ist, die CD nochmals aus dem Spieler zu nehmen und das Kleinaufgedruckte zu lesen: Hat man da wirklich ein 2013er-Album erwischt? Man hat.“

Wer das Geheimnis des Sounds von Louise Gold & the Quarz Orchestra ergründen will, lese einfach weiter – wie immer auf fairaudio.de, unserem Lieblings-Online-Magazin nicht nur für HiFi Stereo, sondern auch für Jazz im weitesten Sinne.

Doch damit nicht genug: Klangblog-Leser können außerdem eine signierte Vinyl-Ausgabe von Debut gewinnen. Was Sie dafür machen müssen? Einfach bis zum 13. Mai eine Mail an an kontakt@klangverfuehrer.de schreiben und dort erklären, warum gerade Sie diese Platte unbedingt haben müssen. Bestechungsversuche in Form von Präsentkörben und Hundekeksen werden zwar gern angenommen, helfen beim Losglück allerdings nicht weiter. Klangverführer behält sich vor, den Namen des Gewinners zu veröfentlichen. Und nun viel Glück!

18. Dezember 2012

Die Schönheit der leicht überschrittenen Mitte

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„Obwohl ich guten Gewissens behaupten kann, dass ‚Never judge a book by its cover‘ einer meiner meistumgesetzten Leitsprüche ist, muss ich ihm in Bezug auf Platten untreu werden. Fakt ist: Es gibt Platten, denen sieht man schon am Cover an, dass sie einem gefallen werden. Mir ging es erst kürzlich mit East Autumn vom Christian Meyers Quintet so: eine Trompete, der Fernsehturm, dezente Farben, dazu meine liebste Jahreszeit, der Herbst – kurzum: diese Platte war schon allein von außen so schön und sprach so Vieles in mir an, dass ich sie unbedingt haben musste!“

So beginnt meine heute erschienene Plattenrezension auf fairaudio.de, die sich mit dem bereits am 2. November erschienenen Debütalbum des Christian Meyers Quintets beschäftigt. Ja, der Herbst hat es mir angetan. Das mag nicht zuletzt an der von Max Goldt postulierten Schönheit der leicht überschrittenen Mitte liegen, in der sich nicht mehr ganz junge Menschen wiedererkennen können. Auch Jazztrompeter Meyers hat es der Herbst derart angetan, dass er gleich ein ganzes Album nach ihm benennt, obgleich er sich für den gebürtigen Rheinländer, wie er im Interviewportrait verrät, hier in Berlin anfühlt wie Winter. Und damit liegen wir mit East Autumn als Platte des Monats Dezember wieder gold(t)richtig.

Lesen Sie, wieso sich East Autumn anfühlt wie aus der Ferne vertraut, weshalb es das Must-Have der Saison ist und warum man davon getrost mehr als ein Exemplar unter den Weihnachtsbaum legen kann – wie immer auf fairaudio.de, Ihrem Lieblings-Online-HiFi-Magazin. Viel Freude damit und frohes Schenken!

31. Oktober 2012

Leben nach der Apokalypse – oder mit der Platte des Monats

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„Privat höre ich nur sehr wenig Musik. Das mag auch einer gewissen Lähmung angesichts der Vielzahl von Möglichkeiten geschuldet sein – wahrscheinlicher aber ist es, dass ich mit wohltuender Stille den Vielklang der musikalischen Viel(be-)schreiberei zu kompensieren suche. Auf den Plattenteller kommt daher nur, was den Geist freiräumt. Bachs Cellosuiten, beispielsweise. Oder das letzten Mai veröffentlichte The Brothel der jungen Norwegerin Susanne Sundfør, und hier insbesondere der Titeltrack, der zwischen magischen Klangflächen und sphärischen Chorälen eine unbeschreibliche Weite zu schaffen vermag, klanglicher wie geistiger Natur.

Veröffentlicht solch ein auch privat gern gehörter Künstler ein weiteres Album, ist das eine Nachricht, die sowohl Vorfreude als auch Furcht auszulösen vermag. Die Vorfreude ist mit purer Gier schnell erklärt: Hier geht es schlicht um mehr davon. Die Furcht indessen gestaltet sich komplexer: Wird das neue Album an das liebgewonnene alte heranreichen? Wird es einfach nur anders als erwartet sein oder wird es gar enttäuschen? Manchmal dauert es tagelang, ehe man sich an den Nachfolger heranwagt, Tage, in denen, erstarrt zwischen Angriff und Flucht, um das noch fabrikneu eingeschweißte Album herumgeschlichen wird.

[…]“

Wie es weitergegangen ist? Nun, ich habe das Album offensichtlich gehört, denn sonst hätte ich es nicht zur Platte des Monats Oktober 2012 machen können. Und diesen Rang hat es sich verdient, geht es hier doch schließlich um nichts Geringeres als den endgültigen Kampf der Alten gegen die Neue Welt, des Archaischen gegen die Überkultur, des Walds gegen die Technologie, der Steinruine gegen das Silikon, kurz: um Susanne Sundførs zweites Album The Silicone Veil. Viel Spaß damit, wie immer auf fairaudio.de!

30. September 2012

Ein Song, dran zu gesunden – die Platte des Monats ist online

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„Stellen Sie sich vor, die Berlin Music Week – oder eine ähnliche, mehrtägige Großveranstaltung Ihrer Branche – hätte Sie verschluckt und erst gestern wieder ausgespuckt. Und so fühlen Sie sich auch: irgendwie ausgespuckt. Sie haben definitiv zu viele Menschen getroffen, die Tage waren stressig, die Nächte lang. Jetzt brauchen Sie dringend etwas Ruhiges im Soundtrack Ihres Lebens, eine kleine Portion musikalischen Seelenbalsam, wollen dabei aber weder verdummen noch in volkstümlicher Terzseligkeit (oder ihrem modernen Äquivalent: pseudo-trancigen „Dream-Dance“-Sounds) baden. Wenn Ihnen in diesem Zustand Dogs In Spirit in die Hände fällt, das Debütalbum der 27-jährigen Baslerin Anna Aaron, ist das ein Glücksfall im Wortsinne. […]“

Warum das so ist und was es mit Anna Aarons Hunden im Geiste, Seeungeheuern und der Königin des Klanges auf sich hat, steht wie immer hier auf fairaudio.de. Vief Freude damit und einen guten Start in den Herbst!

6. August 2012

Das Kirsch-Ding oder: Free-Jazz für Einsteiger

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Wer 1988 Ohren hatte, kam um Buffalo Stance nicht herum. Auch heute muss ich nur kurz die Augen schließen, schon hallt der „Who’s looking good today? Who’s looking good in every way? No style rookie/You better watch don’t mess with me”- Refrain durch meinen Kopf, und auch das Video – inklusive entsprechender Pose: den verschränkten Armen – lässt vor meinem geistigen Auge nicht lange auf sich warten. Die Mischung aus HipHop und nervigen Achtziger-Acid-Keys war damals hochgradig angesagt – heute erkennt man daran lediglich das Alter des Stücks. Und ist geneigt, hier allenfalls einen Vorläufer von TripHop oder Drum&Bass zu sehen. Auf dem Debütalbum Raw Like Sushi von Neneh Cherry gab es allerdings mehr als nur Buffalo Stance, zum Beispiel Manchild oder Inna City Mama, und selbst wer mit diesem absolut urbanen Sound wenig am Hut hatte, konnte nicht umhin zuzugeben: Das ist echt gut.

Was nicht wirklich verwundert, wurde das Album damals doch von Cameron McVey produziert, der auch für Massive Attacks Blue Lines und Portisheads Dummy verantwortlich zeichnete – und ganz nebenbei Cherrys Ehemann war und ist. Ihr Folgealbum Homebrew, eine Abkehr vom Dance-Sound, verschwand wenig beachtet in der Versenkung, aber spätestens seit ihrem dritten Album Man mit dem grandiosen Marvin-Gaye-Cover Trouble Man (und Golden Ring! und Everything! und und und!) steht Neneh Cherry auf der Liste meiner persönlichen Lieblingskünstlerinnen ganz oben. Daran konnte auch das extrem populäre 7 Seconds, ein Duett mit dem senegalesischen Musiker Youssou N’Dour, nichts mehr ändern, obgleich dieser Hit Cherry, die bislang eher als „a musician’s musician“ gegolten hat, dem Ruch des Mainstreams nahebrachte. 2007 kam dann das CirKus-Projekt, mit dem die „Genre-Mama“ (laut.de) mal wieder feinsten TripHop – für alle, die den Begriff nicht mögen: Bristol Sound – zu Gehör brachte, und dann kam erst einmal nichts. Umso mehr schlug die Nachricht, dass Cherry mit den Punk-beeinflussten schwedischen Free-Jazzern The Thing im Studio steht und genau das, nämlich Free Jazz, macht, wie eine Bombe ein.

Was daraus geworden ist, steht wie immer auf fairaudio.de, Ihrem Lieblings-Online-HiFi-Magazin. Viel Freude damit!

2. April 2012

Als sänge in der Ferne ein Bandoneon: Violetta Parisinis offene Geheimnisse

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Ja, sie scheint schon seltsam vertraut, die Welt der Violetta Parisini, denn nicht nur in ihrer Musik erkennen wir unsere Lieblingsbands wieder, sondern vor allem in ihren Texten unser Leben. Allein der Opener „More Than That“ ist die Anschaffung des gesamten Albums wert, wie er sich da so im trockenen Lo-Fi-Modus mit Glockenspiel und scheinbar beiläufigem, sprödem Gesang anschleicht, bevor Portishead’sche Klangflächen den Kopfhörer zum Explodieren bringen.

Mit Einsetzen des Pianos wiederum erinnert mich „More Than That“ an Craig Armstrongs „Weather Storm“ einerseits, an Neneh Cherrys „Somedays“ andererseits. Nicht die schlechtesten Referenzen. Und ganz von ungefähr – denn de facto ist keines zu hören – kommt es mir vor, als sänge auf „More Than That“ in der Ferne ein Bandoneon; vielleicht, weil es um diese Sehnsucht geht, die man an solch „sensitive days“ fühlt, wo „you were on my mind and I know that I – I might be on yours, sometimes“. Schön, das.

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13. Februar 2012

Mädchenboxen oder das Wie-geil-ist-das-denn!-Genre: die Platte des Monats ist online

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„Sympathisanten des Titanic-Kolumnisten Max Goldt, zu denen nicht nur die Autorin gehört, sondern auch mindesten einer der beiden fairaudio-Herausgeber, wissen es schon längst: „Was auf die Boxen stellen ist typisch Mädchen“. Gemeint ist hier der wohl geschlechtsspezifische Trieb, allerlei Zierrat auf den Boxen einer Stereoanlage abzulegen. Und tatsächlich! Wende ich den Kopf, stehen da auf der Box a) ein vor gut zwanzig, eher dreiundzwanzig Jahren aus der damaligen Tschechoslowakei mitgebrachter hölzerner Hahn, dem die Funktion eines Nadelkissens sowie Nähgarnhalters zukommt (ja, den benutze ich tatsächlich) und b) ein vogelartiges Wesen von unglaublichem Umfang – man könnte auch „fette Henne“ dazu sagen –, die eine meinen Eltern befreundete Keramikerin hergestellt hat, in friedlicher Koexistenz.

Dabei mag ich gefiedertes Getier eigentlich gar nicht besonders, und ich hätte mich jetzt auch nicht zwingend als Sammlerin kitschiger Staubfänger in Tierform gesehen. Hm. Letzten Endes tröste ich mich damit, dass nicht zählt, was auf den Boxen steht, sondern was aus den Boxen herauskommt. Und das ist bei mir im Moment ganz was Feines: das Debütalbum O, Devotion der britischen Sängerin/Songwriterin Liz Green.

[…]“

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Liz Green im Klangverführer-Interview plus einiger Klangproben gibt es hier.

8. Januar 2012

Ein Album, das auszog, ins neue Jahr hinübergerettet zu werden

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„Es ist heutzutage nicht unüblich, dass Künstler (Promoter, Labels etc.) einen Song aus einem in naher Zukunft erscheinenden Album vorab zum Gratis-Download anbieten, gewissermaßen als Appetitmacher. So war es auch im Falle der brasilianischen Wahlberlinerin Dillon. Ich hörte ihren Song „Thirteen Thirtyfive“ und fing prompt an zu sabbern und zu denken: Mehr! Mehr davon!!

Mehr davon gibt es seit dem 18. November mit This Silence Kills, einem Album, das von Kollegen gern mit den Youth Novels (2008) von Lykke Li verglichen wird, wobei sie die Musikerin selbst als eine Mischung aus Lykke Li und CocoRosie beschreiben. […]“

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15. November 2011

Zwischen Punk und Billie Holiday: die Platte des Monats November ist online

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„Mancher kennt vielleicht die Anzeigen einer überregionalen Berliner Tageszeitung, in denen es sinngemäß heißt: „Marlene Dietrich studierte in Berlin zunächst Geige“ oder „Kurt Tucholsky war in Berlin zuerst Volontär bei einer Bank“, um dann auf den eigenen Stellenmarkt hinzuweisen: Wer gleich die richtige Entscheidung treffen will, der liest unsere Anzeigen, will einem Berliner Morgenpost damit sagen. Gut, dass Maïa Vidal nicht die Mopo liest: In ihrem Fall wäre es nämlich geradezu eine fatale Entscheidung gewesen, hätte sie sich gleich dem Musikstudium verschrieben. […]“

Neugierig geworden? Weshalb Maïa Vidals Musik den Umweg über die visuelle Kommunikation benötigt hat, steht, wie immer, auf fairaudio.de.
Maïa Vidal im ausführlichen Klangverführer-Interview gibt es hier.

12. September 2011

Die Platte des Monats September ist da – wie immer bei Victoriah’s Music auf fairaudio.de

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„Ich bin mal wieder verliebt. Verliebt in einen Song. Drive Darling heißt er, und er begleitet mich schon seit einigen Wochen. Am Anfang, als sich unsere Beziehung noch in jenem filigranen Stadium befand, wo alles neu und aufregend, kurz: wo alles noch möglich erscheint, wusste ich noch nicht, ob es etwas Festes wird, aber mittlerweile bin ich mir sicher, dass er mein aktuelles Lebensabschnittslied Nummer eins werden könnte. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass wir noch keine Zeit für unseren ersten handfesten Streit hatten.

Natürlich kann es aber auch daran liegen, dass man sich in Boy selbst verlieben muss: In die feenhafte und dennoch lebenskluge Stimme von Valeska Steiner und die traumschönen musikalischen Gründe, die Sonja Glass ihr bereitet. Nicht zuletzt macht es Spaß, die ätherische Steiner und die bodenständigere Glass anzusehen. Dabei kann das Duo aus Zürich und Hamburg mehr als großäugig in die Kamera gucken: Schönen Singersongwritergitarrenpop machen, zum Beispiel.

[…]“

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Mehr Boy? Zum Klangverführer-Interview mit den beiden geht es hier.

1. August 2011

Melodien aus dem kollektiven Menschheitsgedächtnis

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Die brandneue Victoriah’s Music ist auf fairaudio.de online – mit der Platte des Monats, einer unglaublich funky Überraschung: Travellin‘ Root der Schweizerin Eliana Burki.

„Als ich Travellin’ Root das erste Mal in meinen CD-Player legte, hätte ich überraschter nicht sein können von dem Gegensatz zwischen dem, was ich erwartet hatte und dem, was ich da zu hören bekam. Ich habe mit einem zarten Folk-Album gerechnet, ätherisch und versponnen, gesättigt mit mystischer Lyrik, voller Gnome, Trolle und Elfen, irgendwo zwischen Lumi und Johann Johannsson. Keine Ahnung, weshalb ich darauf gekommen bin – schließlich ist die alpine Sagenwelt doch eher für Sennentuntschi, Fuchshexe oder Tatzelwurm bekannt als für Trolle & Co. Aber auch diese lockt Eliana Burki mit ihrem Alphorn nicht hervor, denn was sie auf Travellin’ Root macht, ist jenseits aller folkloristischen Alpenromantik und lässt sich am ehesten als Alpenfunk bezeichnen – Candy Dulfer goes Alphorn, gewissermaßen.

[..]

Schon Track vier, Las Tres Princesas, zerstört alle Heimatfilmidylle und entpuppt sich als waschechter Salon-Tango im archetypisch starren Rhythmuskorsett, mit jaulendem Akkordeon und tangofarbener Sängerin. Wunderbar der Mit-Swinger Enno’s Gun Train, wo sich Krimi-Soundtrack und Sprach-Collage mit einer sehr vertraut scheinenden traditionellen Melodie verweben. Dasselbe Phänomen begegnet einem auf Upasana’s Bernina: Melodien, wie aus dem kollektiven Menschheitsgedächtnis – man hat sie garantiert noch nie gehört, und auf wundersame Weise doch schon Tausende Mal. Problemlos könnte der Song dem wunderbaren World-Jazz-Sampler A Little Magic In A Noisy World entstammen und dort gleichberechtigt neben Stücken wie Jonas Knutssons Sysgonöga stehen.“

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3. Juni 2011

Nicht Strandbar-Soundtrack, sondern Kunstwerk: Susanne Sundfør bei Victoriah’s Music

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Nicht nur, dass Kopfhörerhund vorgestern einen herrlichen Geburtstagstag inklusive Katze-Verjagen erleben dufte; nicht nur, dass die großartigen Schmittkelieder mittlerweile bei Soundcloud zum Download bereitstehen; nicht nur, dass meine Mutter das Geheimnis der überproportionalen Menge an guter Musik aus Norwegen ganz en passant gelöst hat („Ist doch ganz klar: Da wird es immer schon so früh dunkel, die können doch gar nichts anderes machen, als sich um ihre Musik zu kümmern, zu üben und immer besser zu werden“), nein, obendrein ist auch noch Victoriah’s Music mit der Platte des Monats bei fairaudio.de online, von der Redaktion mit dem schönen Titel In zweiter Linie weiblich versehen. Und die kommt, ganz klar, auch aus Norwegen.

„Bewusst wahrgenommen habe ich Susanne Sundførs Stimme zum ersten Mal auf dem im Februar bei Warner Norway erschienenen Album First Night On Earth (Haben Sie nicht? Brauchen Sie unbedingt! Super Platte!) des norwegischen Folk-Pop-Quintetts Real Ones. Dass die Sängerin und Pianistin schon 2007 mit ihrem selbstbetitelten Debüt und 2008 mit Take One zwei Achtungserfolge vorgelegt hatte, war mir vollkommen entgangen. Dabei gab es damals ja diesen Skandal, der von der Musikpresse auch jenseits der Landesgrenzen aufgegriffen wurde: Für ihr Debüt Susanne Sundfør gewann die damals 21-Jährige den Norwegischen Grammy „Spellemanprisen“ in der Kategorie „bester weiblicher Künstler“. Mit der Rede, in der sie den Preis verweigerte, löste sie eine landesweite Diskussion aus, indem sie betonte, sie sei in erster Linie Künstler und erst in zweiter Linie weiblich. Nun legt sie mit The Brothel nach – ihrer ersten Platte, die auch außerhalb Skandinaviens veröffentlicht wird …“ Weiterlesen? Wie immer auf fairaudio.de

Susanne Sundfør im Klangverführer-Interview gibt es hier.

7. April 2011

Sissita’s Soul Tangos bei Victoriah’s Music

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Es ist eine Story wie im Märchen. Die österreichische Gospel/Pop/Soul-Sängerin Sissy Kudlicska, besser bekannt unter dem Künstlernamen MisSiss, wird auf MySpace vom Tango-Produzenten Ariel Gato entdeckt. Er wurde gerade für zwei Latin Grammys nominiert, sie stand mit ihrer Band Soulistics im Finale vom Ö3-Soundcheck. Ein intensiver Dialog über Musik begann. Schließlich schlägt Gato vor, für MisSiss mit ein paar der besten Musiker Argentiniens einen Song zu produzieren. Es beginnt eine Zusammenarbeit über eine Distanz von 11.000 Kilometern. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.

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Alle Songs in voller Länge hören kann man auf Sissitas Reverb Nation-Seite; kaufen kann man sie beispielsweise bei iTunes oder bei Amazon.com

3. Januar 2011

Die Jagd nach einem Phantom: Ins neue Jahr startet Victoriah’s Music mit einem Klangkrimi
― eine wahre Geschichte ―

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Ich fuhr mit der U-Bahn so für mich hin, und nichts zu suchen, das war mein Sinn … Im Schatten sah ich dann allerdings kein Blümlein steh’n, sondern das Kundenmagazin der BVG aushängen. Mein guter Kumpel, der Fernsehturm, war auf dem Titelblatt abgebildet, schick angestrahlt und alles. Guckste mal rein, dachte ich mir. Is‘ ja manchmal die ein oder andere kulturelle Anregung drin. Und tatsächlich stieß ich so vor mich hinblätternd unter der Überschrift Musikalische Ausgrabungen bald auf die Vorstellung der neuen CD von Andrej Hermlin. Soso, hat der also wieder mal eine neue CD gemacht, und – aha! diesmal nicht in amerikanischen Swing-Gefilden gewildert, sondern gewissermaßen direkt vor unserer Haustür, genauer: der Friedrichstraße, interessant. Das muss ich zu Hause gleich mal recherchieren.

Leichter gedacht als getan. Weder die großen Online-Händler noch die Webpräsenz des Swing Dance Orchestras bzw. Andrej Hermlins selbst listet das Album. Auch die einschlägigen Seiten bei Hermlins Plattenfima hüllen sich in tiefes Schweigen. Coverabbildungen? Fehlanzeige. Diese CD gibt es nicht! Eine groß angelegte Web-Recherche ergab einen mageren Treffer. Offensichtlich hatte Hermlin das mysteriöse Werk im September bei Dussmann präsentiert. Für EUR 18,99 soll man es dort erstehen können. Und eine winzige Abbildung ist auch dabei. Nun, da ich mit Ankündigungen des selbsternannten Kulturkaufhauses bereits zur Zeit meiner Magisterrecherchen so manch lustige Erfahrung gesammelt habe, dachte ich mir: Gehste sicherheitshalber doch selbst mal hin. Erst, wenn du die CD in der Hand hast, glaubst du, dass es sie gibt.

Ich also in der nächsten Mittagspause zu Dussmann. Ist ja nicht weit; auch ich arbeite in jener Straße, die Hermlin Inspiration gewesen sein soll. Hoch zum Jazz – schließlich hätte ich das Album jetzt beim Swing eingeordnet, wie komme ich nur darauf? – , nach Hermlin gefragt. „Der iste unten bei die Dance Orchestras“, werde ich beschieden. Wieder runter zu den Tanzorchestern. Tatsächlich, da ist er. Und – da ist auch die CD Schwingende Rhythmen. CD geschnappt, ab zur Kasse. Zurück im Büro mache ich die Folie ab und scanne das Cover, um eine passable Abbildung für die fairaudio-Leser zu bekommen. Als ich dann die CD selbst in den Rechner legen will, um sie zu hören, folgt wieder eine Überraschung: Da ist gar keine CD drin! Hab ich sie etwa im Scanner verloren? Umgehend werden dieser und seine nähere Umgebung abgesucht. Nichts. Das ist eine CD-Attrappe! Eine Potemkin’sche CD! Ich sag es doch: Dieses Album gibt es gar nicht! Das tut nur so! Kein Wunder, dass (fast) niemand darüber berichtet! Kein Mensch hat dieses Album je gehört! Und wenn ein Journalist jetzt vom tollen neuen Hermlin-Album schwärmt, kann man getrost davon ausgehen, dass es einer jener Kollegen ist, die Alben nicht hören, um sie zu besprechen … Das ist alles ein Test! Ein abgekatertes Spiel! Die wollen wissen, wer wirklich Musik hört und wer nur abschreibt, was andere geschrieben haben, jawohl!

Aber so schnell gebe ich nicht auf. Am nächsten Tag mit Leer-Hülle und Kassenbon wieder zu Dussmann: „Da war keine CD drin“, beschwere ich mich. Der Reklamationsmensch kramt im Lager, fördert ein weiteres eingeschweißtes Exemplar der Schwingenden Rhythmen zu Tage. Ich bestehe darauf, die CD vor seinen Augen zu öffnen. Er denkt, ich bin komisch. Mir egal. Fakt ist: Da ist ein Silberling drin. Zurück am Schreibtisch lege ich ihn ein und – es ertönt Musik. Echte Musik, keine Attrappe!

Diese CD gibt es, ich besitze ein Exemplar, man kann sie anfassen, hören und … ich kann sie guten Gewissens empfehlen. Doch allein schon für ihre abenteuerliche Beschaffung hat sie den Status der CD des Monats verdient – wie immer auf fairaudio.de

26. Oktober 2010

Platte des Monats:
Agnes Obel bei Victoriah’s Music

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Ich gebe es ja zu: Seit meinem Umzug war meine private Buchhaltung eine Katastrophe. Rechnungen, Belege, Bescheide – alles kam in einen Pappkarton. Neulich endlich habe ich mich dazu aufgerafft, alles fein säuberlich nach Datum zu ordnen, zu lochen und abzuheften. Schon interessant, wohin das ganze Geld so geht. Wenn man nicht gerade teure Hobbies hat (Segeln, Golfen, Kopfhörerhund), fragt man sich das schon. Die Antwort: Es sind die kleinen Beträge, mal zehn, mal zwanzig, mal dreißig Euro, die alle paar Tage auf die Konten von Amazon und Co. fließen. Hochgerechnet auf das Jahr, kann Lese- und Musikhörleidenschaft durchaus mit den klassischen teuren Hobbies konkurrieren! Wer also sparen möchte bzw. muss, sollte vielleicht mal seinen Medienkonsum überdenken. Aber nicht heute, denn ich habe ein Album für Sie, das Sie unbedingt noch in Ihre Sammlung aufnehmen müssen …

Die Rede ist vom lang erwarteten Debütalbum Philharmonics der dänischen Musikerin Agnes Obel, das durch die Paarung von klarster musikalischer Struktur und mystisch-sagenhafte Texte besticht. Diese seltene Schönheit hat Philharmonics zur ersten Platte des Monats meiner fairaudio-Kolumne Victoriah’s Music gemacht, von der Redaktion kauzigerweise Im Zeichen der Eule getauft. Lesen Sie hier, warum es vom Wasserliebhaber zur Wasserleiche oftmals nur eine kleiner Schritt ist, was das alles mit der Telekom zu tun hat und weshalb Philharmonics die perfekte Herbstplatte ist – wie immer auf fairaudio.de.

Noch mehr Herbst-Tristesse gefällig? Die Kollegen des zauberhaften Blogs Lie In The Sound haben ein ebenso zauberhaftes 10-Track-Indie-Mixtape zum Download gebastelt. Dort gibt es Melancholisches, Schwermütiges und schlicht Nahdepressives von Künstlern wie Echo Lake, Sea of Bees oder Anthony & The Johnsons zu entdecken. Unbedingt haben müssen!

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