Klangköpfe # 3: Nur wer selbst brennt, kann andere entzünden oder: Ich bin kein unruhiger Mensch – aber ein ruheloser. Der Traveler im Interviewportrait – klangverführer | Musik in Worte fassen

Klangköpfe # 3: Nur wer selbst brennt, kann andere entzünden oder: Ich bin kein unruhiger Mensch – aber ein ruheloser. Der Traveler im Interviewportrait

Den Chemnitzer Musiker Falk lernte ich über Johnny Cash kennen. Besser gesagt über die Neuauflage von Cashs Autobiographie, die ich für fairaudio besprochen hatte. Falk hatte sie bei Amazon bestellt und stolz ein Foto seiner Neuerwerbung ins Netz gestellt. Gute Menschen kennen gute Lieder, dachte ich mir, und kurz darauf waren wir be-e-freundet. Okay, vorher hatte noch eine gemeinsame Freundin, die Altenburger Sängerin Franziska Brendel, ihre Hände im Spiel. Mit der habe ich vor einem oder zwei Jahren einen herrlichen Weiberabend bei dem einen oder anderen (eher dem anderen) Glas Wein verbracht – sie vor ihrem Computer in Altenburg, ich vor meinem Laptop in Berlin. Aber das ist eine andere Geschichte.

Da jedenfalls weder aus meinem geplanten Chemnitz-Besuch im Frühsommer, wo Falk mit seinem neuen Duo Diamonds&Rust spielte, noch aus seinem beabsichtigten Konzert in meiner Berliner Küche etwas geworden ist, dachten wir uns: Treffen wir uns doch in der Mitte! Und so kam es, dass ich mit Lina Liebhund an einem schönen Samstagmorgen im September passend zu Falks Künstlernamen Traveler nach einem im Landkreis Elbe-Elster gelegenen Städtchen namens Doberlug-Kirchhain travelte. Übrigens kostete – ich erwähne das aus Gründen der Verhältnismäßigkeit – mein Bahnticket 13,70 Euro, während man für Linas 9,90 Euro haben wollte. Ob sie dafür wenigstens auch einen Sitzplatz bekommt?, fragte ich mich.

Den bekam sie nicht, dafür aber einen im Auto des Travelers, mit dem es raus zur Klosterschänke am Schloss Doberlug ging, einem Restaurant mit ungarisch angehauchter Speisekarte, erstaunlich gutem Essen und sehr netter, hundefreundlicher Bedienung, noch dazu mit herrlichem Blick auf die spätromanische Backstein-Basilika der Klosterkirche und das behutsam modernisierte Refektorium des Klosters Dobrilugk. Ein Ausflug dahin lohnt sich auch dann, wenn man hier nicht den Traveler zum Interview und zur fröhlichen Einkehr trifft. Deutlich weniger lohnt sich ein Besuch von Steins Wein- und Bierstuben, der in seiner Unerfreulichkeit vermutlich aber nur die Vorbereitung auf die Meisterleistung der Deutschen Bahn war, welche Lina und mir auf der Rückfahrt einen unfreiwilligen, anderthalbstündigen, spätnächtlich-kühlen Aufenthalt in Falkenberg (Elster) bescherte. Nein, das ist nicht das Falkenberg bei Berlin-Hohenschönhausen, wo mein Emilyhund begraben liegt. Das ist das Falkenberg, wo der Hund schlechthin begraben liegt. Da gibt es nachts nämlich nichts. Die Nazis vor der örtlichen Pizzeria waren aber sehr nett zu uns.

Mittlerweile sind wir wieder glücklich zu Hause angekommen und freuen uns, dieses schöne, weil bescheidene und dabei ziemlich schlaue, Interview mit Ihnen zu teilen. Lesen Sie über des Travelers musikalische Erweckungserlebnisse, über die Unmittelbarkeit des Übertrags seiner Musik auf die Gitarre, darüber, dass man mit Frauen nicht streitet und weshalb er seine eigenen Songs, die ihm gewissermaßen zufliegen, nur ganz selten live spielt. Für den Klangblog hat er allerdings eine Ausnahme gemacht und uns neben einem Johnny Cash- und einem Gerhard Gundermann-Cover auch eine Eigenkomposition geschenkt. Viel Freude damit!

Klangverführer: Du bereist Thüringen seit einiger Zeit unter dem Namen Traveler. Erzählst du mir, wann und wie dieses Alter Ego entstanden ist?

Traveler: Also prinzipiell als Name verwendet habe ich das seit 2007 – damals war das aber noch ein Duo. Ich bin gerade von meinen „Wanderjahren“ wiedergekommen – ich bin im Westen drüben gewesen, in den „gebrauchten Bundesländern“, hab da ein bisschen rumgewohnt und verschiedene Geschichten gemacht, die Versicherungssache, beispielsweise. Und als ich wiederkam, habe ich einen Bekannten getroffen, der hat gerade angefangen, Geige zu spielen und wollte auch wieder so bühnenmäßig ein paar Dinge machen. Das konnte er aber nicht alleine, und so hat er gesagt: Komm, wir machen jetzt ein Duo. Und das erste, was mir dazu eingefallen ist, war „Traveler“. Im Prinzip deswegen, weil dieses Wort für mich eine ganze Menge bedeutet; es ist assoziiert mit dem „Zigeunerblut“, was ich immer so ein bisschen hatte, dass ich immer herumziehen musste, immer ein bisschen etwas sehen, irgendwo immer etwas Neues erleben und nicht immer das Gleiche um mich haben, und dementsprechend hatte ich dieses Wort schon lange im Kopf. Ich wusste nur nie, wofür es gut ist – dann hat sich aber herausgestellt, dass es ein guter Duo-Name ist. Und als es kein Duo mehr war, ein guter Alleinmusikername …

Wo du gerade diese Sache mit der Unruhe ansprichst, nimmst du schon ein bisschen meine zweite Frage vorweg. Ich wollte wissen, ob die Wahl des Symbols der Wanderers, zu dem ja nicht nur das Fernweh gehört, auch etwas mit dem Gefühl des Nie-richtig-Ankommens zu tun hat, eben mit einer allgemeinen Unruhe oder auch einem beständigen Auf-der-Suche-Sein? Ich glaube, eines deiner Lieblingszitate entstammt einem Lied der Berliner Dudelsack-Rocker Cultus Ferox, wo es heißt: „Über Land und unter Wasser/habe ich mein Glück gesucht/An den schönsten Meeresstränden/meine Einsamkeit verflucht; Überall bin ich zu Hause, nirgends komm ich wirklich an; Bin ich dort, bin ich ein Fremder, bleib ich hier, dann werd ich krank“ …

Ja, absolut richtig. Gerade in diesem Zitat habe ich mich ganz deutlich wiedergefunden. Das ist mir wirklich irgendwo aus der Seele gesprochen: Ich bin an vielen Orten gern gesehen, viele Leute kommen gut mit mir klar (ich auch mit vielen Leuten!), aber es ist wirklich so, dass ich – ich weiß nicht, warum das so ist –, wenn ich die Leute eine bestimmte Zeitlang hatte, wieder andere Leute und wieder eine andere Gegend brauche. Ich bin halt irgendwie sehr ruhelos – jetzt aber im positiven Sinne. Ich finde es auch gut, mal ‛nen ruhigen Abend zu verbringen, und ich bin jetzt auch kein unruhiger Mensch – aber ich bin ein ruheloser Mensch. So vielleicht, wenn du verstehst, was ich meine.

Ich denke schon. Als Traveler gehörst du mit deinen Auftritten ja beim City Pub Chemnitz schon fast zum Inventar. Wie bist du eigentlich zu dieser akustischen Irish Folk- bzw. keltischen Schiene gekommen?

Das war durch meinen Duo-Partner damals. Ich hatte mit Irish Folk nie was am Hut. Ich wusste, dass es die Musik gibt – aber ich kannte kein einziges Stück davon, abgesehen vielleicht von Drunken Sailor oder solche Geschichten. Er aber war schon immer Fan davon. Wenn er losgezogen ist, hatte er teilweise einen Kilt an und hat mit seinem langen Haaren und dem ganzen Drumherum da genau reingepasst. Und als wir gesagt haben, wir machen jetzt dieses Duo, war uns klar, dass das so ein bisschen auf die Pub-Schiene gehen wird – man braucht ja irgendwo ein Anlaufpublikum! Und deswegen haben wir uns zumindest teilweise auch ein Irish Folk Repertoire zusammengesucht, und dann ging es auch schon los!

Wie muss ich mir das jetzt vorstellen: Er an der Geige und du an allem anderen?

Nee, nee. Ich habe immer mein Gitarre-Mundharmonika-Gesangsding gemacht, und er hat Geige, Cajon, Bass, teilweise Dudelsack und Bodhrán gespielt, das ist so eine irische Trommel, die hat man in der einen Hand, während man in der anderen einen Schlegel hält, den man von beiden Seiten benutzen und dadurch ganz schnelle Dinge damit machen kann. Ach, und Mandoline hat er auch noch gespielt.

Eine Mandoline steht ja auch bei dir zu Hause rum, ich hab das Foto gesehen … Die spielst du ja auch, oder?

Nebenbei, ein bisschen. Nicht auf der Bühne, aber für Aufnahmen und solche Geschichten schon mal.

Du trittst aber nicht nur im Irish Pub auf, sondern spielst an den Wochenenden auf Festivitäten in ganz Sachsen und auch Thüringen, beispielsweise auf Hochzeiten. Ich glaube auf meine Frage nach deiner Musik hast du mir ganz nonchalant den Wikipedia-Link zum Stichwort „Mugge“ geschickt mit dem Nachsatz, du seist als Traveler ein „typischer Mucker“. Daneben hast du unter der Woche einen „bürgerlichen“ Vollzeitjob. Wie kommst du mit dieser Doppelbelastung klar? Gibt es da einen Trick? Das frage ich auch aus Eigennutz, weil ich ja auch zwischen Musikjournalismus und bürgerlichem Job oszilliere …

Für mich stellt sich hier gar nicht die Notwendigkeit eines Tricks dar, es ist vielmehr so, dass es für mich ein Ausgleich ist. So wie für manche vielleicht Sport, so brauche ich die beiden Geschichten. Ich könnte mir jetzt nicht vorstellen, Vollzeitmusiker zu sein, das wäre mir … Ich weiß nicht. Da würde mir zu viel Spaß an der Musik verlorengehen, wenn das zuviel werden würde. Umgekehrt brauche ich aber auch zu meinem Job irgendwo einen Ausgleich, und der ist für mich wirklich an den Wochenenden die Musik. Das passt total gut zusammen – auch wenn es manchmal ein bisschen anstrengend ist.

Kommen wir auf die Musik selbst zu sprechen und nicht nur darauf, wie man damit umgeht. Als ich zum ersten Mal dein Cover von Johnny Cashs „Hurt“ gehört habe, war ich total von den Socken – deine Stimme ist ja wie gemacht für seine Songs! Haben sich da Stimme und Musik gefunden oder, anders gefragt, woher rührt deine Faszination an Cash?

Prinzipiell ist es ja so, du kannst – und das ist jetzt ein Zitat aus dem Hefter, den ich für die Bühne benutze, wo meine ganzen Sachen drin sind, und da steht auf der ersten Seite: Man kann nur in anderen entzünden, was in einem selber brennt. Das hat mal der große Römer Aurelius Augustinus gesagt. Und das ist wirklich das Ding! Man kann in den Leuten nur dann etwas auslösen, wenn man selber überzeugt ist von der Geschichte. Und das ist schon bei Johnny Cash so gewesen – der war ja wirklich ehrlich. Er hat nur geschrieben und gesungen, was ihn bewegt hat, was ihm passiert ist, was ihm wichtig war. Ob das jetzt die „Man in Black“-Geschichte war oder Geschichten aus seinem Leben …Das haben die Leute gemerkt, das war ehrlich – was zu der Zeit ja gar nicht so modern war. Da gab es ja die ganzen Gospelsachen und so, was alles ein bisschen weiter hergeholt war. Und das ist auch meine Sache. Ich will wirklich niemandem erzählen, dass ich jetzt sonstwas für einer bin – ich bin halt wirklich ein ganz normaler Musiker, der ein ganz normales Leben lebt. Und diese Ehrlichkeit, die verbindet mich mit Johnny Cash.

Das heißt, du schlüpfst auf der Bühne nicht in eine Rolle, sondern präsentierst dich so, wie du bist?

Richtig. Es ist ja bei vielen wirklich so, dass sie sich ein Alter Ego schaffen und auf der Bühne dann total anders sind als privat. Das könnte ich gar nicht, weil das – Bühnenpersönlichkeit und Privatperson – für mich irgendwo eins ist. Ich will die Leute begeistern – und das kann ich nur mit mir selber!

Das heißt, ich habe meine erste Frage zur Figur des Travelers im Grunde falsch gestellt. Der ist gar kein Alter Ego, sondern der repräsentiert wirklich nicht nur einen Teil von dir selber, sondern dich komplett …

Komplett, wirklich komplett, ja, genau. Das ist auch wirklich die Sache, die sich durch mein ganzes (Privat-)Leben zieht, mit dieser Rastlosigkeit. Und das ist auch etwas, was mich auch noch mit Johnny Cash verbindet. Und deswegen auch – dass die Stimme jetzt passt, ist ein Zufall, wenn sie denn passt … aber diese Lieder sprechen halt zu mir, und deswegen kann ich sie vielleicht auch ansprechend rüberbringen.

Das wäre jetzt meine nächste Frage gewesen, denn diese Ehrlichkeit, die du vorhin angesprochen hast, gibt es ja auch durchaus noch bei anderen Musikern. Bei Johnny Cash sprechen also auch vor allem seine Lieder zu dir …

Richtig, das gibt es auch bei anderen Sachen, zum Beispiel bei Neil Young – aber auf einer anderen Ebene. Neil Young verbildert ja mehr. Der sagt jetzt nicht: so-und-so-und-so ist es gewesen, sondern der sagt, die grüne Wolke hat geleuchtet weil das-und-das war. Der schafft sich da irgendwelche Welten drum herum, das finde ich auch sehr toll, und er ist auch ein ganz großes Vorbild für mich von seiner Musik her, aber nicht auf der Ebene wie Johnny Cash.

Hast du Neil Young-Songs in deinem Repertoire?

Ja, sogar eine ganze Menge. Und der dritte, der mich ganz groß interessiert …

… Das passiert, wenn man sich gut kennt: Du nimmst meine Fragen vorweg! Ich vermute, du wolltest jetzt einen Liedermacher mit den Initialen G.G. ansprechen…

(lacht) Ja …

Dann frag ich jetzt trotzdem noch einmal ganz offiziell! Neben Cash und Young hast du noch einen anderen musikalischen Helden, nämlich Liedermacher Gerhard Gundermann. In einer Mail an mich hast du mal geschrieben, dass die Frau, die du mal heiratest, Gundermann zwingend mögen muss, obwohl das eigentlich gar nicht ginge, denn mit Gundermann könne man entweder nichts anfangen – oder man müsse ihn lieben …. Ich gestehe, dass ich als deine zukünftige Frau nicht in Frage komme. Aber ich möchte gern mehr über deine Gundermann-Faszination wissen.

Ich fange mal ganz am Anfang an. Gundermanns Musik habe ich erst sehr spät kennengelernt, da war er schon tot. Ich war in Leipzig auf dem Bahnhof gewesen und hatte Zeit. Und da war ein Saturn-Markt, in den ich zum Zeitvertreib rein bin. Zu dem Zeitpunkt habe ich es immer so gehandhabt, dass ich CDs von Leuten, die ich nicht kannte, gekauft habe, wo mir die Aufmachung gefallen hat. Und das, was ich damals dort gefunden hab, war das „Krams“-Album von Gundermann gewesen. Das ist ein Live-Album von seinem letzten Konzert eine Woche vor seinem Tod, das wusste ich damals auch noch nicht – mir hat einfach die Aufmachung gefallen. Das war so grau und zum Aufklappen und so ein bisschen erdig gemacht, irgendwo, das fand ich cool, also hab ich’s mitgenommen – und bin dadurch in eine ganz, ganz neue Welt hineingekommen. Absoluter Wahnsinn! Ich hab die CD in den CD-Player meines Autos gelegt, es war eine Doppel-CD, dachte, hörst du mal in die eine ein bisschen rein … Ich hab die eine ganz durchgehört, die zweite ganz durchgehört, die erste noch mal gehört – und dann bin ich erst losgefahren. Natürlich hab ich dabei weitergehört. Wahnsinn! Der mal einfach mal Bilder mit seinen Worten – das geht überhaupt nicht, das ist absolut unglaublich. Zum Hintergrund muss man sagen, dass Gundermann ein sogenannter Großgeräteführer war, er fuhr so einen riesigen Braunkohlebagger, und hat halt vorneweg seine Lieder geschrieben. Da würde man ja jetzt gar nicht soviel Philosophie erwarten, drumherum, eher so eine Proletengeschichte …

Er durfte in der DDR ja nicht studieren beziehungsweise wurde exmatrikuliert, weil er sich nicht „systemkonform“ verhalten hat, und musste dann Hilfsarbeiten leisten, oder?

Richtig. Er wurde dann vom Volk ja als „einer von uns“ oder „singender Baggerführer“ stilisiert, was er gar nicht so wollte, aber man muss das wirklich würdigen, dass dieser Mann so total bodenständig war. Er war auch ein Biofreund, der war ganz ganz nah an sich und an der Erde dran. Es tat ihm zum Beispiel immer weh, wenn er seine eigene Heimat, über die er geschrieben und gesungen hat, mit seinem eigenen Bagger kaputtgemacht hat, das hat ihn auch bis zum Ende beschäftigt, das wollte er gern auch wieder irgendwie gutmachen. Das war eine absolute innere Zerrissenheit; und vielleicht ist es auch das, was mich so an Gundermann fasziniert, denn diese Rastlosigkeit, diese Ruhelosigkeit, die irgendwo in mir wohnt, ist nah an dem dran, was Gundermann auch mit seinen Liedern beschreibt. Das ist unglaublich. Also, es gibt so zwei, drei Lieder von ihm, die sind wie eine Offenbarung. Vielleicht vergleichbar mit – auch, wenn das jetzt blasphemisch ist – einer Bibelerfahrung. Ich lese die Bibel – und mir sagt sie überhaupt nichts. Aber es gibt Menschen, die lesen sie und finden sich da wieder und finden da die absoluten Antworten auf ihre Fragen. Und das ist für mich Gundermann. Ich finde da wirklich Antworten auf Fragen, die ich mir teilweise schon gestellt habe, teilweise vielleicht mal stellen sollte, teilweise vielleicht auch erst in ein paar Jahren dazu komme, wo er schon soweit war. Das ist unglaublich.

So eine Art musikalisches Erweckungserlebnis.

Ja, so kann man dazu sagen.

Bei Johnny Cash sagst du, fasziniert dich die Ehrlichkeit. Bei Gundermann fasziniert dich die Zerrissenheit …

Es ist einfach immer die Geschichte, wo ich mich selber wiederfinde. Dass ich mich selber identifizieren kann und das entsprechend auch für mich selber irgendwo umsetze – jetzt für mich selber innerlich umsetze, aber auch nach außen den Leuten gegenüber. Dass ich das kommunizieren kann, in Musik und im Dasein.

Heißt, du hast natürlich auch Gundermann-Songs in deinem Repertoire …

Ja.

Musst du dich in allem, was du in dein Repertoire nimmst, selbst wiedererkennen?

Nein, eigentlich nicht. Dann muss es mir einfach gefallen. Wie gesagt, Traveler ist einer Mucker-Geschichte. Das heißt, ich will damit Leute erreichen. Leute erreichst du, wenn du die aus ihrer Welt rausholst. Und aus ihrer Welt holst du die am besten raus – also, wenn sie schon mal so vor Konzertkulissen sitzen –, indem du ihnen ein gutes Gefühl gibst. Und das machen 1.) Melodien, 2.) einprägsame Texte und 3.) Gefühle. Wenn ein Lied mir das gibt, dass ich sage, oh, das nimmt mich jetzt selber mit, das kann ich jetzt umsetzen, dann nimmt es auch die Leute mit. Wenn ich das für mich entscheide, dass es … Anders: Wenn ich für mich eine Version finde, es den Leuten entsprechend wiederzugeben, dann spiel‘ ich das auch gerne. Es muss jetzt nichts sein, dass das tiefgründig ist, oder dass das mich widerspiegelt, oder dass das die Welt widerspiegelt – es muss mir einfach die Möglichkeit geben, es so wiederzugeben, dass ich Leute begeistern kann.

Du sagtest gerade: Wenn du eine bestimmte Version davon findest. Da frag ich mich – und das bitte ich jetzt nicht polemisch zu verstehen, ich schätze die Kunst der Interpretation sehr! –, ob du „nur“ Coverversionen in deinem Programm hast, oder auch eigene Songs …

Diese Antwort kann man vielleicht am besten zweiteilen. Erstmal ist es ja so – um wieder auf Johnny Cash zu kommen, der ja seiner späteren Frau June Carter gegenüber gesagt hat, „der Sound, den ich spiele“ – dieser stampfende, wilde Sound da –, „der ist einfach entstanden, weil wir nicht besser spielen konnten. Wir haben uns eine Möglichkeit gesucht, uns auszudrücken mit den Möglichkeiten, die wir haben.“ Und so spiele ich auch. Ich bin jetzt nicht der Gitarrenvirtuose. Ich habe mal angefangen, am Lagerfeuer Gitarre zu spielen und bin nie in die Nähe virtuoser Fähigkeiten gekommen. Deswegen habe ich mir eine Möglichkeit gesucht zu interpretieren – auf eine Art, die mir gefällt und die den Leuten gefällt. So. Deswegen ist das covern von mir eine Interpretation, die … ja: Wenn ich besser spielen könnte, würde ich anders spielen. Das ist die Coversache. Zweitens: Ich habe auch eigene Sachen, aber die sind dann wirklich ganz ganz persönlich und mir oft … ja, ich weiß nicht, ich fühle mich da manchmal ein bisschen verletzlich, wenn ich so etwas spiele, weil es eben wirklich meins ist. Und ich bin der Meinung, wenn dann das Publikum vielleicht sagt, hmm, das ist jetzt ja nicht so das Ding und was spielst denn du jetzt für ’nen Zeug da, dass mich das persönlich treffen würde. Deswegen spiele ich die ganz selten, nur, wenn ich mir sicher bin dabei. Das heißt, ich hab‘ jetzt wirklich auch eigene Sachen, aber die kommen selten zum Einsatz. Meistens gegen Ende eines Konzertes, dann hab‘ ich die Leute schon erwischt, dann sind sie froh, dass sie da waren und meine Freunde, und dann kriegen sie noch etwas Eigenes dazu. Da sagt ich auch, oh, ich bin nicht so sicher, ob euch das jetzt gefällt, es ist etwas Eigenes, aber wir versuchen das jetzt mal.

Und es gefällt ihnen …

Ich glaub schon, ja. (lacht)

Möchtest du in dieser Richtung weitermachen, hast du zum Beispiel eine CD mit deinen eigenen Stücken oder so etwas in der Art geplant?

Das ist immer so ein bisschen im Hinterkopf, auf alle Fälle! Aber da ist vielleicht der Punkt, wo mich dieses zweigeteilte Leben davon abhält, weil eben wirklich wenig Zeit da ist für die Musik – außerhalb von den Gigs an sich. Und deswegen komme ich auch gar nicht in die Verlegenheit, näher darüber nachzudenken, auch wenn es mich auf alle Fälle reizen würde. Es ist auch genügend Material da, was dafür vielleicht taugen würde, aber …

Vielleicht ist das eher ein mittelfristiger Plan? Du hast bei unserem Vorgespräch anklingen lassen, dass du dir gern einen Mac mit LogicPro kaufen möchtest – könntest du dir vorstellen, im Heimstudio eine CD aufzunehmen?

Das könnte passieren.

Über eine Traveler-CD würde ich mich auf jeden Fall freuen! Bevor du aber zum Traveler wurdest, hattest du ein Projekt namens Traumfänger. Gibt es den Traumfänger noch – wenn ja, was macht er, wenn nein, warum nicht?

Den gibt’s noch, den Traumfänger gibt’s! Das ist mein Herz- und Seelenprojekt. Wenn ich mir Lieder aussuchen kann, die ich gerne spielen möchte, dann sind es meistens die, die mir ganz ganz nahe gehen, weil die mir wirklich viel bedeuten. Die passen aber selten auf Traveler-Bühnen. Weil: Da will ich die Leute holen, sie begeistern, da will ich sie wirklich aus ihrem Alltag rausdreschen, dass sie mal zwei Stunden etwas anderes hören und sehen … Traumfänger, das ist eine ruhige Geschichte. Da muss man zuhören. Da sind Gerhard Gundermann-Sachen dabei, da sind auch mehr eigene Sachen dabei, da sind Liedermachergeschichten dabei – und das muss halt auch wirklich passen. Und da habe ich momentan auch nicht so den Ansatzpunkt, wo ich so etwas spielen könnte. Das ist mir aber ein sehr sehr liebes Projekt, und immer, wenn es die Möglichkeit gibt, mache ich das sehr sehr gerne.

Seit April 2012 gibt es jetzt aber auch noch ein anderes Nebenprojekt, nämlich Diamonds&Rust, ein Duo. Erzähl mir doch auch ein bisschen darüber!

Es war eines Abends … (lacht) … in den Tiefen von Chemnitz/Karl-Marx-Stadt … Da hat eine liebe Bekannte zusammen mit anderen einen Liedermacherabend im studentischen Rahmen organisiert. Und weil das eben eine liebe Bekannte ist, war ich im Publikum, um mir das Ganze mal anzuhören. Und da war eine andere Bekannte von meiner Bekannten auch mit im Publikum – nämlich Miriam Spranger, die in der Region bei uns schon einen gewissen Namen als Singer/Songwriterin hat. Und wir haben gesagt, versuchen wir doch mal, zusammen etwas aufzumachen! Haben uns gefunden, haben uns ein Projekt erarbeitet – eben Diamonds&Rust – und bringen das jetzt in unregelmäßigen Abständen auf die Bühne. Das ist ein Coverprojekt, aber eine sehr sehr interessante Geschichte. Eben dieses Diamonds and Rust! Wir haben nach einem Namen gesucht und festgestellt, dass sie eher eine kleinere, zierliche Person ist – ich nicht so. Sie ist von der Stimme und ihren eigenen Texten her sehr feinsinnig – ich bin dann eher die Rampensau. Wir haben einen Namen gesucht, der diese Unterschiede repräsentiert, dachten an Feuer und Eis, an … was weiß ich, Pommes und Ketchup – ach nee, das passt ja wieder zusammen! (lacht) Und haben wir gesagt, Diamonds& Rust. Das ist der Titel eines Liedes von Joan Baez, das uns beiden sehr gefällt, und dann passt das natürlich: Diamanten und Rost.

Und du bist der Rost!

Ich muss Rost sein, logisch. Wir haben es mal so umschrieben: Die Diamanten, also die wertvollen, seltenen Geschichten, die durch Miriam repräsentiert sind, durch ihre Texte, durch ihre feinsinnige Stimme, und Rost ist eher … jetzt nichts Schlimmes, aber eher etwas, das …

… angreift.

Naja, eher, was ein bisschen mehr Erfahrung widerspiegelt. Ich will mich ja nicht ganz so schlecht machen! (lacht wieder) Und ich bin dann eben der, der schon mal die eine oder andere Geschichte erlebt hat in der Richtung und der auch ein bisschen rauher loslegt … Eben so, als wenn man mit der Hand eine rostige Oberfläche streift. Ja, und das sind unsere Diamonds&Rust-Gegensätze. Vom Programm her – da muss ich sagen, Miriam hat auch einen gewissen Bezug zu Johnny Cash – machen wir viele Johnny Cash-Geschichten, wo sie dann die June Carter gibt, das klappt ganz gut, und darüber hinaus Sachen, die ihr ein bisschen was bedeuten, die mir ein bisschen was bedeuten … Wir haben beispielsweise DDR-Musik im Repertoire – wir stammen beide aus dem DDR-Lager –, wir haben ein bisschen was, wo die Leute mitgehen können, ein bisschen was, wo die Leute nachdenken können, und können das halt mit einem richtig breiten musikalischen Spektrum machen. Wir haben zwei Gitarren, wir haben zwei Stimmen, wir haben das Cajon, wir haben ein Keyboard stehen …

Du springst dann während der Show an Keyboard oder Cajon?

Das macht Miriam. Ich halte mich da zurück, das ist ihre Aufgabe, ich bleibe an der Gitarre. Wir können da richtig viel machen, das ist eine ganz coole Geschichte. Ein Beispiel, das mich selber unheimlich geholt hat beim letzten Mal war „Nothing Else Matters“, da gibt es ja diese Version mit weiblichen Vocals und Klavierbegleitung …

Von Lucie Silvas!

Ja. Wir haben das aber noch anders gemacht, wir haben nämlich die Klavierversion kombiniert mit der Gitarrenversion, wie man sie kennt. Das ist unglaublich geil geworden, das macht richtig Spaß dann!

Wenn du sagst, Diamonds&Rust haben Songs im Repertoire, die euch beiden etwas bedeuten – gibt es auch Lieder, wo der eine sagt, Mensch, das würde ich unglaublich gern spielen, das würde so gut passen, und der andere sagt, nee, damit kann ich mich aber sowas von gar nicht identifizieren, nur über meine Leiche?

Ja, ja, ja! Entschuldige Miriam, wenn du das dann liest – das muss ich jetzt sagen: Als Mann muss man ja zurückstecken bei solchen Geschichten. Man streitet sich ja nicht mit den Frauen. Und deswegen ist es so, dass wir dann zwei, drei Sachen, die ich gern spielen wollte, rausgelassen haben, weil Miriam überhaupt keinen Bezug dazu gefunden hat. Das ist auch nicht schlimm, das ist gut so, weil … wir wollen ja beide in den Leuten was bewegen. Und das geht halt auch wirklich bloß dann, wenn wir beide hinter den Liedern stehen. Das ist einfach mal so. Und deswegen mussten wir auch beide Abstriche machen bei dem, was wir da reinnehmen. Wir haben uns zusammengefunden mit einem schönen Programm – aber alles ging dann wirklich nicht so, wie das nur der eine wollte, der dann meistens ich war, der dann zurückgesteckt hat.

Du hast vorhin gesagt, Miriam wechselt zwischen den Instrumenten, du bleibst aber bei deiner Gitarre. Das erinnert mich daran, dass du die Gitarre mal als „phantastische Art, Gefühle zu teilen“ beschrieben hast …

Aha? Wirklich? Solche schönen Sachen sag ich? Ist ja cool. Mein Gott, bin ich gut! (lacht)

Worauf ich hinaus will: Du spielst neben der Gitarre auch noch eine Handvoll andere Instrumente, Mandoline, Klavier … oder? Warum ist es dann bei der Gitarre geblieben?

Musik, oder vielmehr: die Musik, die ich spiele, die kommt ja aus mir selber raus. Viele Leute haben da noch ein Medium in der Hand. Wenn sie Gitarre spielen, haben sie beispielsweise noch das Plektrum. Das mag ich zum Beispiel gar nicht. Ich spiele direkt mit den Fingern, mache mir da immer einen Fingernagel kaputt, weil ich irgendwo sehr druckhaft spiele, aber ich will das, ich brauch das – ich muss die Musik wirklich von mir direkt auf das Instrument übertragen. Deswegen fallen schon mal alle elektronischen Instrumente für mich weg, ich brauche etwas Akustisches.

Das heißt, du würdest auch keine E-Gitarre spielen?

Nee. Lehne ich ab. Ich find’s gut bei anderen, aber es ist nicht meins. Deswegen auch kein Keyboard. Auch wenn ich’s zu Hause stehen hab‘ – ich nehm‘ es für Aufnahmen, für Nebengeschichten, aber ich würde es nie, auch wenn ich es sehr gut könnte, auf der Bühne spielen wollen.

Dir selbst würde da die Unmittelbarkeit fehlen, verstehe ich das richtig, aber bei anderen …

Ja, zum Beispiel bei Bands wie Neil Young mit Crazy Horse oder bei Ten Years After – ich liebe diese E-Gitarren, die die da spielen! Oder auch bei Künstlern wie Slash oder Mark Knopfler – ich liebe diese E-Gitarren! Aber selbst wenn ich es auch nur annähernd so gut könnte, was ich nie im Leben können werde, würde ich sie nicht so gern spielen wie Akustikgitarren. Weil das wirklich das ist, was in allen Kleinigkeiten … wenn ich die Saiten nur leicht anstupse, dann machen sie einen ganz anderen Ton, als wenn ich da mit Gewalt rangehe … Ich kann über die Akustikgitarre ganz genau sagen, was ich jetzt ausdrücken möchte – und das ist mir unheimlich viel Wert! Das kann ich auf der Mandoline nicht, weil mir da einfach die Fähigkeiten fehlen. Das will ich auf dem Keyboard nicht, weil mir das einfach zu elektronisch ist. Das kann ich auf dem Schlagzeug nicht, weil … keine Ahnung, was man da ausdrücken kann, das macht halt nur Krach. Die Gitarre ist wirklich meins geworden.

Siehst du dich als Gitarristen, als singenden Gitarristen, oder eher als gitarrespielenden Sänger?

Also, auf jeden Fall nicht als Gitarristen, weil … Ich habe angefangen Gitarre zu spielen, da war ich fünfzehn Jahre alt. Wir waren beim Zelten und einer hat Gitarre gespielt – und die ganzen Mädels saßen drum herum. Mit fünfzehn dachte ich, okay, du musst jetzt anfangen, Gitarre zu spielen …

Der klassische Grund!

Also, was ich damit sagen wollte: Es war damals Lagerfeuerniveau. Es ist jetzt ein bisschen besser geworden, ich kann wirklich viel ausdrücken, dafür reicht es aus, aber ich bin kein Virtuose.

Dagegen bist du ein begnadeter Sänger …

Ich bin ein auszuhaltender Sänger … (lachen beide). Ich werde tatsächlich sehr oft für meine stimmlichen Fähigkeiten gelobt, und ich selbst bin auch der Meinung, ich mache das nicht ganz schlecht. Deswegen vielleicht eher: Sänger mit Gitarrenbegleitung. Es gehört für mich zusammen, ich könnte nicht alleine mit Stimme oder alleine mit Gitarre die Leute so holen, wie ich es gerne möchte, das geht halt wirklich nur in der Kombination.

Ich hatte ja zu Beginn unseres Interviews gesagt, dass ich finde, bei deinen Johny Cash-Sachen haben sich Stimme und Musik getroffen. Jetzt aber, wo ich dich deinen eigenen Song und das Gundermann-Cover habe singen hören, finde ich, dass dir die deutschen Sachen noch besser stehen. Gibt es für dich einen Unterschied zwischen deutsch singen und englisch singen? Warum schreibst du deutsch?

Ich schreibe deutsch und englisch. Dazu muss ich sagen, dass mich die Lieder, die ich schreibe, manchmal ein bisschen überrumpeln. Das beste Beispiel ist ein Lied, das heißt „Moments“. Ich habe es innerhalb von zwanzig Minuten auf der Autobahn im Kopf gehabt. Ich hatte das Fenster auf, es kam reingeflogen – ich bin heimgefahren und musste es nur noch aufschreiben. Es war einfach da. Und so ist das bei vielen Liedern von mir: Die sind einfach da. Vielleicht ist dann der Moment einfach reif, die Zeit da für dieses Lied, aus irgendeiner Geschichte heraus, aus irgendeiner Person heraus, aus einer Erfahrung heraus, und dann ist das da. Und dann ist es egal, ob es deutsch oder englisch ist. Das Wichtige dabei ist, dass es aus mir kommt – oder aus einem bestimmten Grund zu mir kommt. Und so ist das auch mit den deutschen Liedern: Das sind Lieder in meiner Sprache, ich kann mir vorstellen, was der Künstler damit sagen wollte. Und wenn ich mir schon nicht vorstellen kann, was der Künstler sagen wollte, oder wenn ich eine falsche Vorstellung habe, dann habe ich doch zumindest eine eigene Geschichte dazu. Und deswegen ist es vielleicht auch die Authentizität, die mir so wichtig ist, die da noch besser rüberkommt.

Die man in der Muttersprache eher finden kann …
Ja, richtig. Mein Englisch ist nicht schlecht, aber es gibt ja immer so Spitzfindigkeiten in der Sprache, die man nur als Muttersprachler hat. Und dass das im Deutschen besser rüberkommt, könnte ich mir vorstellen. Zum Beispiel bei Gundermanns „Der Narr“, das berührt ja diese Traveler-Geschichte …

Ja, durch alle drei Lieder, die du gespielt hast, zieht sich das als roter Faden: Da hatten wir erst das Verletztsein, dann das Fernweh und zuletzt dieses Unstete, was sich unter der Narrenkappe verbirgt …

Und das ist genau die Geschichte: Dass mir halt die Lieder irgendetwas sagen müssen, was mich selber betrifft – oder was aus mir spricht. Und „Der Narr“ ist wirklich eins von den Liedern Gundermanns, die mir am meisten sagen. Das ist jetzt kein gutes Gundermann-Beispiel, denn eigentlich schreibt er ja mehr über Sachen, die in seine Zeit gehören, die ihn selber irgendwo betreffen, und das ist ja so ein bisschen aus der Zeit gerissen – aber es gehört wirklich zu denen, die mir am meisten bedeuten.

Hast du diese drei Lieder extra für unser Treffen ausgesucht und motivisch aufeinander abgestimmt, oder beinhalten Lieder, die dich bewegen, generell dieses Traveler-Motiv?

Nee, nee. Ich habe sehr viele Lieder, die dieses Thema zumindest vordergründig nicht haben. Aber ich wollte heute etwas spielen, das mir viel bedeutet. Und es ist auf jeden Fall so, dass diese Lieder, die in den roten Faden reinpassen, weil der rote Faden ja aus mir kommt, dass das also die sind, die mir am meisten bedeuten. Deswegen ist es bestimmt kein Zufall.

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