Mit fairaudio durchs Vierteljahr
Lieber Leser!
Tja. Da gehen die Wochen und Monate so daher und – schwupp! – ist auch schon das erste Quartal des Jahres 2013 einfach so entschwunden. Zapp. Und weg. Und ich bin vor lauter sogenanntem „Unique Content“ gar nicht dazu gekommen Sie darauf hinzuweisen, was ich in der Zwischenzeit so alles für fairaudio geschrieben habe, als da wären: Victoriah’s Music im Januar, die Besprechung der Platte des Monats Februar, Victoriah’s Music im März und die Besprechung der Platte des Monats März.
Der Januar, der uns mit Platten von Maximilian Geller, der Monika Roscher Bigband, Lydie Auvray, Kari Bremnes, Movits!, Alice Francis, Lampchop und Team Ghost seine Aufwartung machte, fing dank der Nachwehen der Fest- und Feiersaison dezent verkatert an: „Es gilt ja neuerdings in gewissen Kreisen, nennen wir sie der Einfachheit halber: das Neue Bürgertum, als schick, den Laden nicht nur den kompletten Juli und August dichtzumachen, sondern auch noch zwischen den sogenannten Jahren bis in den Januar hinein das einzulegen, was sich je nach Branche Generalpause, Betriebsruhe oder auch schlicht Winterferien nennt. New York Style eben. Und während man sich im Sommer bevorzugt an der See – wohlgemerkt der, nicht dem – regeneriert, rufen im Winter die Berge und mit ihnen solch lustige körperliche Betätigungen wie Skifahren, Snowboarden und natürlich Après Ski. Insbesondere mit Letzterem wurden schon so manches Mal die Alpen zum Glühen gebracht, womit wir auch direkt beim Thema angekommen wären, denn während sich viele von Ihnen in besagten Bergen tummeln, veröffentlicht ein Kind der Alpen, der Schweizer Saxophonist Maximilian Geller, klammheimlich den Soundtrack dazu, der dann konsequenterweise auch Alpenglühen heißt.“ Wie gut, dass wenigstens ein paar der besprochenen Platten zeitlos sind. Welche, können Sie hier herausfinden.
The Lost Are Found von Claudia Brücken, deren furchtbar charmantes Klangverführer-Interview Sie im Januar sicherlich ausgiebig – ich sage nur: 57 Liker! – gewürdigt haben, wurde als Platte des Monats Februar auserkoren. Warum sie zwar Reminiszenzen an die Zeit von Synthpop und New Wave, weckt, aber keinesfalls etwas für Nostalgiker ist, lässt sich bequem hier nachlesen.
Wem der Sinn nach bunter Vielfalt steht, wird in der März-Ausgabe von Victoriah’s Music fündig. Ambient, Pop und vor allem Jazz – und zwar viel Jazz – geben sich hier die Klinke, oder vielmehr: das Mikro, in die Hand. Besprochen wurden die aktuellen Veröffentlichungen von Amatorski, Iris Ornig, Beady Belle, Lisa Bassenge, Ebene Null, East Drive, Melanie Pain und dem Miles Davis Quintet. Müsste ich unter diesen acht einen Favoriten benennen, hielte ich es vermutlich konservativ und optierte für Beady Belle – zweifellos interessant sind aber alle hier vorgestellten Alben. Beispielsweise TBC von Amatorski: „Der Portishead-Vergleiche wird es wohl nie ein Ende geben: Wie erst Monika Roschers Bigband in der Januarausgabe von Victoriah‘s Music, wird auch dem belgischen Quartett Amatorski nachgesagt, auf den Spuren von Beth Gibbons und ihren Mannen zu wandeln. Darüber hinaus möchten die einen einen Anflug von Sparklehorse in dem Bandsound ausgemacht haben, während andere hier eher Einflüsse von Massive Attack oder Ornette Coleman heraushören wollen. Nehmen wir es vorweg: Sie haben alle Recht. Und dann wieder so gar nicht. Der rein instrumentale Opener „Fading“ schleicht sich mit sanften Glockenspielklängen in Moll an, wie man sie auch auf Susanne Sundførs „The Brothel“ hören kann und die man als nachgerade lieblich bezeichnen könnte, würde sich das Ganze nicht über einem zunehmend bedrohlich werdenden Untergrund abspielen. Welche Kreatur auch immer da in der Tiefe ihre Fäden zieht – sie hebt erstmals auf „Soldier“ in Form der distanziert-spröden Stimme von Amatorski-Sängerin, -Keyboarderin, -Gitarristin und -Songwriterin Inne Eysermanns ihren Kopf. Der ätherische Gesang im Duett mit abgründigen Störflächen scheint hier um die Vorherrschaft von Gut oder Böse zu ringen, ganz, als würden sich die Cocteau Twins mit Trent Reznor duellieren.“ Mehr entdecken? Bitte hier entlang!
Zu guter Letzt ist vor ein paar Tagen dann auch endlich die Besprechung der Platte des Monats März erschienen, die von einem höchst sympathischen jungen Mann stammt, den Sie als treuer Klangblog-Leser natürlich schon längst kennen: Allen Stone. Weshalb sein Klangverführer-Interview bislang erst vierzehn Liker hat, ist eines der großen Welträtsel. Liegt es etwa an den Osterfeiertagen? Falls auch Sie, was unglaublich genug wäre, immer noch nichts von Stones wunderbarem selbstbetitelten Album gehört haben, müssen Sie das ganz schnell nachholen, und zwar am besten hier.
Viel Freude beim Nachhören wünscht Ihnen
Ihr Klangverführer