Mozart macht dann doch nicht schlau …
Jahrelang gehörte es zum Allgemeinplatz: Leichte klassische Musik macht nicht nur froh, sondern auch klug. Was hat man demzufolge nicht alles unternommen: Ungeborene im Mutterleib mit Mozart und Co. beschallt, damit sich das Gehirnchen doch bitte zum Einstein’schen Zerebrum entwickeln möge – und selbst Kühe sollten schmack- und nahrhaftere Milch geben, würde der Stall nur mit dem entsprechenden Soundtrack versehen. Alles für die Katz, weiß man jetzt.
Der sogenannte „Mozart-Effekt“ wurde jetzt von Forschern der Universität Wien widerlegt: In einer Meta-Analyse von neununddreißig statistischen Untersuchungen mit insgesamt über 3.000 Testpersonen konnten sie keinen musikspezifischen Effekt auf die Intelligenz, versinnbildlicht durch das Raumvorstellungsvermögen, nachweisen. Forschungsleiter Jakob Pietschnig dazu: „Ich empfehle jedem, Mozarts Musik zu hören, aber die Erwartung, dadurch eine Steigerung der eigenen kognitiven Leistungsfähigkeit zu erzielen, ist nicht erfüllbar.“