Sind nicht alle Platten Abschiedsplatten? Anette von Eichel im Klangverführer-Interview
Das Bedürfnis, sich ganz zu zeigen, Steinlawinen, die im Vagen lassen, ob sie auf ehemalige Geliebte herniedergehen oder doch nicht, die Gnade der Nichtbenennung – wer mit Anette von Eichel über ihr neues Album Inner Tide spricht, gräbt tief in der Introspektion, die auch den Frager nicht außen vor lässt, und fördert dabei so manch schillerndes Vexierstück zu Tage.
Ich durfte mit der Sängerin, Texterin, Komponistin und Produzentin für die Mai/Juni-Ausgabe des Jazzthetik Magazins über im Sinne des Jazz befreite Songs, blaubartische Wendungen und tilleulenspiegelige Endungen sprechen. Hier das Gespräch im Volltext.
VSz: Dein neues Album heißt „Inner Tide“, und tatsächlich gibt es da ja so einiges an innerem Aufruhr zu hören …
AvE: Ja.
… fast entsprechend der Phasen, wie man sie durchlebt, wenn eine Liebe zu Ende gegangen ist. Ist das die Idee dahinter?
Interessant, dass du das fragst, weil ich glaube, dass sich die Texte auf Liebesbeziehungen beziehen lassen, auf jeden Fall, aber auch auf Beziehungen von uns zu uns selbst. Und das finde ich total spannend: Dass man, wenn man über die Beziehung zu anderen schreibt, auch immer über sich selbst schreibt, aus dem eigenen Blickwinkel. Die Idee dahinter ist, dass ich einen inneren Garten habe und darin ja auch alle meine Teile vertreten sind, also sowohl die schönen wie auch die unschöneren Teile, die sind alle in meinem Garten drin. Und von daher lassen sich die Texte, glaube ich, unterschiedlich lesen.
Gestern hat mich zum Beispiel jemand angerufen und „Merry-Go-Round“ – wo ich singe Let us give it no name – mit der Bibel verbunden. Und zwar mit dem Ersten Gebot, dass man sich kein Bild von Gott machen soll und dass die Idee dahinter ja wäre, dass, wenn du den Dingen einen Namen gibst, sie in ein Bild formst. Und das stimmt! Aber das war eben so eine Parallele, die ich überhaupt gar nicht gezogen hatte.
Und umgekehrt gilt das genauso: Manche Dinge werden erst dadurch gebannt, dass du sie benennen kannst. Unbestimmte Ängste zum Beispiel. Das Ungeheuer ist gebannt, sobald es einen Namen hat.
Das ist richtig.
Vielleicht auch so ein bisschen wie bei Rumpelstilzchen: Ach wie gut, dass niemand weiß. Und sobald der Name erraten ist, verschwindet es auf Nimmerwiedersehen. Dingen einen Namen zu geben kann also auch etwas Positives sein. Nicht wie beim Göttlichen, dem man durch den Namen ein Bild geben und es dadurch profanieren würde, sondern wenn man einen Namen für etwas hat, das man fürchtet: dann fürchtet man es nicht mehr so sehr.
Auch das würde mit Bezug auf das Stück passen. Weil es die Geschichte einer Beziehung ist, wo der Vorschlag gemacht wird: Lass sie uns instandhalten, indem wir sie nicht benennen. Aber vielleicht ist es ja gar keine so positive Beziehung und man würde sie im Sinne von Rumpelstilzchen entlarven, gäbe man ihr einen Namen. Und das stimmt auch! Klasse, oder? Ich bin immer total froh – und auch ein bisschen stolz –, wenn Leute mir erzählen, was sie zu meinen Texten denken und wenn das ein bisschen anders ist oder ein bisschen einen anderen Dreh nimmt als das, was ich mir ursprünglich gedacht habe. Weil ich finde: Eine gute Geschichte kann unterschiedliche Gesichter haben.
Und manchmal auch ein Eigenleben entwickeln, dass sie zum Schluss eine ganz andere Bedeutung bekommt als jene, die man ihr ursprünglich zugedacht hat. Bist du einer jener Schreiber, die gern darüber sprechen, was sie sich ursprünglich gedacht haben oder hältst du es lieber mit denen, die sagen, wenn das Kunstwerk erst einmal in der Welt ist, spricht es für sich und jeder soll sich seine eigene Interpretation davon, seine eigenen Gedanken dazu machen?
Das zweite. Absolut. Das finde ich auch so spannend. Ich möchte gar nicht … Ich finde es einfach so schön, dass wir mit Kunst und Musik die Menschen anregen können zum Denken. Und ich möchte nicht vorgeben, was die Leute denken. Ich find’s auch gar nicht … Ich freu mich immer total, wenn Leute meine Musik mögen und darauf stehen und Spaß haben dabei. Und wenn Leute sagen, das ist mir unbequem – zum Beispiel kriege ich öfter zu hören, dass ich ein sehr spezielles Timbre habe, und das finden nicht alle einfach –, das finde ich auch okay, darüber freue ich mich auch. Ich finde, Kunst soll uns dazu bringen, dass wir uns öffnen und dass wir unsere Gedanken öffnen. Und das geht in viele Richtungen.
Wobei: Klar, man merkt gleich beim allerersten Akkord der Platte, Achtung, das hier ist Jazz-Jazz, aber er löst die Drohung des Anstrengenden ja nicht ein; im Gegenteil! „Angenehm“ ist sicherlich das falsche Wort, aber er ist total inspirierend, anregend und wohltuend – und du hast, wie ich finde, ein sehr beruhigendes Timbre, von dem man sich gern in seine Geschichten ziehen lässt. Und wenn man sich erst einmal darüber hinaus, was so manchem am Jazz so sperrig erscheint, darauf einlässt, dann ist das doch ganz wunderbar!
Ich finde, gerade das Anregende ist das Interessante. Ich glaube, bei der neuen Platte … also, ich seh mich selbst zwar wirklich als Jazzsängerin, aber ich glaube, bei der neuen Platte ist das Spannende, dass die Lieder auf der einen Seite etwas sehr Songhaftes haben …
Pop, eigentlich!
Ja. Voll! Das finde ich auch bei Joni Mitchell total inspirierend: wie sie ihre Musik ihren Texten folgen lässt. Und das war hier auch meine Idee. Ich habe zuerst die Texte und dann die Songs geschrieben – und ich wollte wirklich, dass die Musik verkörpert, was die Texte für mich verkörpern. Das ist die eine Seite der Platte. Und die andere, finde ich, ist, dass wir das dann als Band im Sinne des Jazz befreien. Es bleibt nicht nur bei den Songs, die einfach schön sind, sondern es macht dann einfach nochmal wusch!
Ja, das stimmt. Aber natürlich stehen schon die Geschichten, die Geschichtenlieder ganz klar im Mittelpunkt der Platte.
Ja.
Im Livestream-Konzert aus dem Kölner Stadtgarten vor ein paar Tagen hast du gesagt, das Besondere an dieser Platte sei zudem, dass du zum ersten Mal alles allein gemacht hättest. Kannst du das ein bisschen näher erläutern?
Ja. Ich habe zwar auf allen meinen Alben Stücke von mir gehabt – und auch besonders viele Texte, denn ich habe viele Stücke von Kolleginnen und Kollegen vertextet … Was für eine süße Tasse! (Off-topic: VSz hat im Videobild gerade eine Herzchentasse zum Mund gehoben, prostet AvE damit noch einmal zu und beide lachen jetzt erstmal.) Aber ich wollte jetzt bei dem neuen Album … Ich habe vor etwa drei Jahren angefangen, daran zu arbeiten. Vor dreieinhalb Jahren. Und ich hatte diese Sammlung von Texten, mit denen ich etwas machen wollte. Und dann hab ich gedacht: Lass ich die jetzt von tollen Kolleginnen und Kollegen vertonen, so, wie ich das in der Vergangenheit auch zum Teil gemacht habe? Doch dann dachte ich plötzlich: Nee. Nee, nee. Ich improvisiere total gern, und Improvisation ist ja eigentlich Komposition on the spot, ich hab dann gedacht, nee, jetzt will ich das alles von vorne bis hinten selbst machen, das soll wirklich nur ich sein.
Es ist auch das erste Album von mir, wo ich geradeaus in die Kamera gucke. Weil ich finde … Wir haben, ich weiß nicht, vielleicht kommen wir da im Gespräch dahinter … Ich bin jetzt an dem Punkt, wo ich mich wirklich ganz geradeaus zeigen möchte. Meine Plattencover davor sind auch unheimlich schön, aber da gucke ich verträumt nach links oben oder kokett nach rechts unten … Ich weiß nicht, vielleicht haben wir in unserer Gesellschaft so eine Art Tabu, uns ganz direkt zu zeigen. Und ich hatte das Bedürfnis, mich zu zeigen. Das sollte einfach von vorn bis hinten von mir sein. In Komposition, in Text, in der Reihenfolge auf der Platte und eben auch im Coverfoto von vorn.
Vielleicht auch … „sich nicht verstecken“ ist die falsche Wortwahl … aber: das Bedürfnis haben, sich nicht nur komplett zu erkennen geben, sondern auch erkennen zu lassen. Erkannt zu werden.
Ja. Ich steh auch auf Auseinandersetzungen. Auf konstruktive, offene Auseinandersetzungen. Und ich finde auch, mich mit meiner Innerlichkeit – also diesem inneren Garten, dieser Inner Tide – zu konfrontieren, erfordert auch Mut. Sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Und damit so geradeaus rauszugehen, das war für mich einfach jetzt genau der richtige Moment. Ich glaube, vorher hätte ich damit auch noch gar nicht richtig umgehen können.
Angeregt durch den Lockdown auch, wo man ohnehin so ein bisschen auf sich zurückgeworfen ist und dazu neigt, mehr als sonst Introspektion zu betreiben? Wobei, du sagtest ja, es ist schon dreieinhalb Jahre her, seit du mit der Platte angefangen hast … Also einfach auch angeregt durch das gelebte Leben, das sich im Laufe der Jahre so ansammelt?
Ja, ich glaube, angeregt durch das gelebte Leben trifft es gut. Ich war lange im Ausland, habe zwölf Jahre in den Niederlanden gelebt, und ich hab jetzt zwei Kinder, die zwölf und fünfzehn Jahre alt sind. Ich glaube, ich komm jetzt einfach in die Phase meines Frauseins, wo ich recht mittig bin. Wo ich ganz gut weiß, was ich kann, und ganz gut weiß, was ich will – und mir auch nicht mehr so viel erzählen lasse. Und das klingt jetzt vielleicht aggressiver, als ich es meine. Ich habe einfach das Gefühl, diese neue Phase in meinem Leben ist noch einmal unheimlich produktiv: Gewisse Dinge sind fertig, und das gibt jetzt wieder Raum für ganz neue Aspekte.
Das kann ich auch persönlich ganz gut nachvollziehen – wie ohnehin vieles auf der Platte oder zumindest, wie ich es verstehe.
Ja, wie schön! Ich find auch deine Webseite so klasse: Klangverführer!
Dankeschön.
Was für ein cooler Titel!
Der Name ist tatsächlich einmal in einem Branding-Workshop entstanden, wo man sich ein Wochenende lang eingeschlossen hat, um einen Markennamen zu finden. Als ich mit Klangverführer herauskam, war mir gar nicht bewusst, dass es damals schon den Sonic Seducer für die Gothic Szene gab. Ich war also nicht besonders originell. Glücklicherweise übersetzt Wikipedia ihn mit „Schallverführer“. (beide lachen) Aber nochmal zu deinem Konzert im Stadtgarten: Da hattest du auch einen Song gespielt, der nicht auf dem Album ist, „The Bridge“.
Ja, genau!
Und du sagtest dazu so etwas wie: Manchmal braucht es die Antwort nicht, um die Frage zu lösen. Das fand ich total spannend. Was genau meinst du damit?
Ich glaube, und da zähle ich mich selbst auch dazu, dass man eine Frage gestellt bekommt, und dann überlegt man sich eine Antwort. Diese beiden Menschen im Song treffen sich an irgendeiner Küste oder irgendeinem Strand, und sie schauen übers Wasser und sehen dort etwas, das sie mögen. Und dann überlegen sie. Also, die Frage ist: Wie kommen wir dahin? Und die Antwort, die sie sich geben, ist: Wir bauen eine Brücke. Aber das scheitert ja. In dem Moment, wo sie anfangen, die Brücke zu bauen, merken sie, dass das überhaupt nicht funktioniert. Und das frustriert sie total! Und was auch passiert, ist, dass sie anfangen, ihr Ziel in Frage zu stellen. Dass sie glauben, weil es nicht funktioniert, diese Antwort zu konzipieren, wäre auch das Ziel, wo die Antwort hinführen soll, Quatsch.
Dass sie also sagen, wir wollen, wir müssen da ja eigentlich gar nicht hin.
Die Lösung am Schluss ist: Sie haben das Gefühl, es ist eigentlich wie bei Sisyphos. Der eine ist Sisyphos und der andere ist der Stein, und sie kugeln sich dauernd den Berg hoch und rollen wieder runter, bis sie zu einem Zaubertrick greifen und sagen, wir verwandeln den Stein erst in einen Ball und dann verwandeln wir den Ball in einen Ballon und dann hängen wir uns da dran und fliegen einfach rüber. Und ich glaube, dass wir ganz oft in diese Situation kommen, dass wir … na, wir lernen irgendwie: zwei plus zwei ist vier. Aber das muss ja gar nicht unbedingt stimmen. Also, wenn ich zum Beispiel zwei plus zwei Eier in eine Schüssel kloppe und die dann durchrühre, habe ich keine vier Eier. Das ist dann ein Ganzes. Und es gibt da ja so viele unterschiedliche Antworten! Ich hab mal ein tolles Buch gelesen, vielleicht kennst du das, „Der Rabbi hat immer recht“. Kennst du das Buch?
Nein, ich fürchte nicht.
Das ist ein Wahnsinnsbuch! Da geht es genau um diese Idee, dass im Judentum – und gerade im Judentum, weil es so viel Verfolgung und Bedrängung gab – eine Kultur entstanden ist, wo man genau drauf achtet, was man für Antworten gibt. Wenn ich meine Tochter losschicke, und ich geb ihr zwei Euro mit, und dann kommt sie wieder und hat drei, dann kann ich ja vermuten, sie hat einen geklaut, oder sie hat einen geschenkt bekommen oder gefunden. Es kann aber auch sein, dass sie etwas für zwei Euro gekauft und das dann für drei Euro wieder verkauft hat, das weiß man ja nicht! Ich glaube, es ist ganz schnell so, dass wir von der Frage zur Antwort springen, basierend auf einer Vermutung, und dann mit der Antwort natürlich scheitern. Darum dreht sich das.
Was du mit den Eiern auch sagst: dass das Ganze immer mehr ist als die Summe seiner Teile.
Ja! Ja, und das nicht immer die Antwort, die uns gleich anspringt, die richtige sein muss.
Ja, das stimmt. Ist das Lied von einem deiner früheren Alben oder gehört es zu dem Inner Tide-Zyklus, hat es aber nicht auf die Platte geschafft?
Nee, das ist jetzt erst ganz neu entstanden. Für unser Arbeiten schreibe ich weiter, und da hatte ich zwei Stücke fertig, aber bei dem zweiten konnte ich den Text noch nicht auswendig. Deswegen habe ich dann gesagt, nee, dann mache ich das nicht. Weil: Ich will immer auswendig singen.
Verstehe. Kommen wir mal zu den Stücken auf dem Album zurück. Da gibt es diesen verheißungsvollen „Secret Garden“, in dem man sich selbst verlieren – und auch wiederfinden – kann, und dann gibt’s auf „All We Need“ all die Dinge, die wir im Leben brauchen, vom Apfelbaum über die Zahnbürste zum Mechaniker und natürlich den Rausschmeißer vom Stadtgarten-Konzert, „Merry-Go-Round“, über den wir zu Beginn schon sprachen und wo es heißt: „let’s not give it a name“. Du hast gesagt, es geht hier darum, einer Verbindung zwischen zwei Menschen keine Definition überzustülpen und, wenn ich dich vorhin richtig verstanden habe, einer nicht ganz so gesunden Verbindung.
Oh, ich glaube, das lässt sich auf … Das ist jetzt der Anlass für das Stück, aber der Gedanke dahinter ist: Wir sind ja so schnell damit beschäftigt … Wir sehen irgendwas, und dann überlegen wir, in welches Schublädchen das bei uns passt – und dann haben wir das in dem Schublädchen und denken nicht mehr drüber nach. Und dieses „let us give it no name“ ist eigentlich die Idee davon, es überhaupt nicht in Schublädchen zu tun und es dadurch nicht klein zu machen, indem wir, etwa auf Beziehungen übertragen, sagen, das ist jetzt eine Freundschaft oder das ist eine Liebesbeziehung oder das ist der Mensch fürs Leben. Ich kann mir da ja lauter Korsette überlegen. Die Idee hinter dem Stück ist, genau das nicht zu tun. Und was mir jetzt gerade klargeworden ist, als du vorhin meintest, bei Ängsten ist es ganz gut, wenn man sie benennt – so hatte ich das noch gar nicht gedacht, aber das stimmt auch. Dann würde es bedeuten, dass man eigentlich dadurch, dass man einer Beziehung keinen Namen gibt, sie am Leben erhält, obwohl sie vielleicht gar nicht so …
Ah ja, das war der Punkt, der auf das Negative abzielte.
Genau, obwohl es vielleicht gar nicht so gut ist. Ich habe jetzt das Studiovideo zu „All We Need“ veröffentlicht, und einer hat da jetzt als Kommentar dazugeschrieben: Bravo! How about decision? (lacht) Da habe ich gedacht: Ja, stimmt!
Mir ist das mit den Zuschreibungen neulich tatsächlich passiert, dass jemand angefangen hat, mir Projektionen – oder, wie du es nennst: Korsette – überzustülpen und mich entsprechend zu behandeln, obwohl die überhaupt nichts mit mir zu tun hatten.
Ja!
Und ich dachte nur, das ist eine ganz seltsame Sache, die hier passiert. Da muss man wirklich sehr vorsichtig sein, ob man irgendwem reflexartig Dinge überstülpt, von denen man annimmt, dass sie so sind, oder ob man nicht viel eher genau hingucken sollte, wieviel hat das jetzt mit mir zu tun und wieviel mit ihm. Denn irgendwann wird derjenige genau zu dem Korsett, das er übergestülpt bekommt. Das ist das Gefährliche daran. Sag jemandem oft genug, was er ist, und er wird es.
Ja. Ich weiß nicht, wie’s dir geht, aber ich hab auch oft das Gefühl, wenn Menschen miteinander reden, dann erzählen sie über sich selber. Es ist gar nicht immer automatisch so, dass Menschen sich dann auch austauschen. Das passiert mir auch manchmal, dass ich dann in so einem Gespräch bin und denke, wieso? Was hat das jetzt mit mir zu tun?
Das heißt, du fühlst dich in der Situation zum Stichwortgeber für einen Monolog reduziert?
Ich glaube, das passiert jedem. Dass man dann merkt, jetzt geht das Gespräch eigentlich nicht mehr über uns. Sondern du möchtest mir jetzt was mitteilen, was wichtig für dich ist. Und das kann ich dann ja auch versuchen zu hören und zu verstehen, aber es muss tatsächlich nicht unbedingt etwas mit mir zu haben.
Die Corona-Zeit hat dazu geführt, dass sich mein Album unheimlich zeitverzögert hat. Eigentlich wollten wir im April aufnehmen, und im September sollte das Ganze erscheinen. Und dann konnten wir im April nicht aufnehmen wegen Corona, also hab ich für Mai geplant. Und dann konnten wir im Mai nicht aufnehmen wegen Corona, und dann hab ich für Juni geplant. Und dann wurde Ende Mai klar, dass wir im Juni nicht aufnehmen können, und ich hab gedacht, es kommt überhaupt nicht mehr auf die Welt. Da war ich ein paar Tage lang wirklich sehr niedergeschlagen.
Es ist ja auch extrem unschön, etwas Unabgeschlossenes mit sich herumzutragen!
Ja. Gerade, wenn es so wichtig ist wie dieses Album für mich. Und dann haben wir im Juli dieses Zeitfenster gehabt, wo es dann klappte, und dann war auch klar, dass das funktioniert, aber die Platte ist eben dadurch ein halbes Jahr später erschienen als geplant, sie wurde vier Monate später aufgenommen … Es hat sich halt alles sehr verzögert. Und das ist eigentlich interessant, weil gerade auch diese retrospektiven Aspekte der Platte in die Corona-Zeit total reinpassen.
Retro-, aber vor allem auch introspektive Aspekte, finde ich. Ich höre das Album als eine komplette Introspektion.
Ja, ich glaube, das stimmt auch. Das ist auch wahr.
Und dann gibt es noch „Fallen“, eines meiner Lieblingsstücke. Ich möchte dir gern vorlesen, was ich dazu gestern Nacht notiert habe: Fallen. Eine ganze Welt in einem Wort. Gefallen. Was wäre (gewesen), wenn ich gefallen, dir verfallen wäre? Wäre ich zerfallen? Machen wir uns nichts vor: Fallen ist toll. Die Kontrolle abgeben, völlig. Sich dem Fall ins Unbekannte überlassen. Klar, das geht nur, wenn Vertrauen da ist. War es wohl hier – auf dem Lied – nicht. Aber manchmal möchte man Round Midnight dessenungeachtet über your touches, your kisses, then sinking back again reminiszieren. Übler als fehlendes Vertrauen wie hier ist nur, wenn es da war, dann plötzlich aber nicht mehr, wie du sagst: I’m alone now deep in your forest. Und dann die Einsicht “All the women that ever were yours – and me”. Möchtest du dazu etwas sagen?
Ja. Der Text kam wirklich so in einem Fluss raus. Und: Das ist ja nicht passiert. Weil es am Anfang ja heißt: If I had fallen for you, then … Das Ich war so schlau, das nicht zu machen. Weil das Ich irgendwie gespürt hat: Ich kann nicht vertrauen. Aber das Ich war total verführt, es zu tun, total verführt! Und es war soviel Vertrauen da, dass das Ich durchaus mit diesem Du in den Wald reingegangen wäre. Und ich liebe den Wald, muss ich dazusagen. Ich bin wirklich voll der Waldmensch. Und ich wäre tatsächlich auch wahnsinnig gerne mitgegangen. In diesen Wald, denn Wahnsinn, der ist ja so schön! Da ist alles grün, ganz moosig, da gibt es Farne, und die hohen Bäume erst … Ich stelle mir hier einen Buchenwald vor, wo sich das Licht so bricht, das finde ich wunderschön. Ja, ich glaube, in dem Text … der hat ja dann diese blaubartische Wendung, dass dieses Du so ein Verführer ist, der mit allen eigentlich das Gleiche macht, egal, wie nah sie ihm stehen, mit allen Frauen: Diese Erkenntnis, dass das, was für das Ich so besonders war, letztendlich gar nichts Besonderes ist, weil: Das Du macht das halt. Mit den Frauen, die ihn umgeben, an die es herankommt. Und ich glaube, diese Erleichterung, dass das Ich sich nicht dafür entschieden hat … aber gleichzeitig auch die Idee der Symbiose mit dem Geliebten, die ja unheimlich verführerisch ist und in unserer Gesellschaft ja auch unheimlich romantisiert wird … Die meisten romantischen Hollywoodenden sind ja symbiotische Enden … Und ich meine, es ist ja auch eine Riesensymbiose, wenn du dann plötzlich Teil von so einem Wald bist! Das Ich wird ja in gewisser Weise auch durch die Situation aufgefangen. Weil: Du kommst ja quasi an. In diesem Wald. Aber halt nur in dieser einen Rolle. Das ist die einzige Möglichkeit, und da kommst du auch nicht mehr raus.
Du sagtest ja, das Ich war so schlau, es nicht zu tun – aber stellt sich hier nicht vor allem die Frage, was stärker wiegt: Die Freude darüber, dass das Ich so schlau war, oder die leichte Wehmut über die verpasste Chance? Denn wenn das Ich dem nachgegeben hätte – zum Verführen gehört ja nicht nur der Verführer, sondern auch der, der sich bereitwillig und gern verführen lässt –, wiegt diese Erfahrung letzten Endes nicht mehr? Will man zum Schluss nicht sagen: Hätte ich mich doch nur verführen und fallen gelassen und alles, was das nach sich zieht, dafür in Kauf genommen? Einfach für diese symbiotische Erfahrung, so kurz sie auch ist?
Ich glaube gar nicht, dass das Ich so schlau war. Ich glaube, es war so intuitiv.
Oder ängstlich?
Vielleicht auch eine Mischung aus all dem. Für mich als Ich wäre, so verführerisch so eine symbiotische Beziehung auch wäre, das überhaupt nichts. Ich bin ein total beweglicher Mensch. Für mich ist die Idee, dass du mich in so einen Baum reinfesselst, puh, echt hart! Also, ich glaube, das war mehr als schlau. Das war klug. Auch vertrauend auf sich selbst. Vielleicht nicht checkend warum, aber irgendwie merkend: Da stimmt was nicht. Und die Geschichte erzählt das im Nachgang auch mit Wehmut, auf jeden Fall! Von der Schönheit dieser Verführung. Wenn sich das Ich komplett drauf eingelassen hätte. Aber die Frage ist: Muss man jede Verführung auch tatsächlich erleben? Oder passiert sie nicht auch schon zu einem Großteil dadurch, dass wir sie denken und empfinden? Das ist in dem Moment ja gar nicht so richtig getrennt.
Sie kann ja tatsächlich nur dann passieren, wenn wir sie schon zu achtzig, neunzig Prozent gedacht und antizipiert haben. Natürlich passiert Verführung größtenteils im Kopf. Aber wenn sie schon so weit gediehen ist, dann ja, dann möchte man sie auch tatsächlich erleben. Umsetzen, gewissermaßen, vom Kopf in die Realität.
Ja, das war auch wirklich … Ich weiß gar nicht mehr genau, wann ich den Text geschrieben habe. Aber er blubberte einfach so komplett aus mir raus. Wie ein Märchen. Das ist eigentlich so eine Art Märchengeschichte.
Ja. Dann gibt es gleich danach noch die „Stones“, auch ein Lieblingsstück von mir – und das komplette Gegenteil eines Märchens, diese kleine Abrechnung, die ohne politisch korrekte Ich-Botschaften auskommt, dafür aber mit einer Menge herrlichstem Blaming aufwartet: our love is getting smaller, you cut it in pieces, bit by bit, oder: you cut off our connection. Alles, was man nicht machen soll: Du hast! Nicht: Ich empfinde das so und so. Was ich daran aber davon abgesehen so toll finde: Wo du dich mit Emotionen wie Wut oder gar Boshaftigkeit zurückhältst, scheint das Saxophon sie zu kanalisieren und regelrecht auszuspeien, dem Angesprochenen direkt vor die Füße.
Ja, das finde ich so schön an instrumentaler Musik: dass sie mir keine Bilder vorgibt. Instrumentale Musik schafft gleich eine emotionale Verbindung zu uns, während Sprache das Schöne aber auch gleichzeitig das Gefährliche hat, dass ich in ein Bild gepresst werde. Und ich wollte gern, dass in der Musik dieser emotionale Gehalt drin ist, auch in den Melodien und den Taktverschiebern und diesem ganzen Engen und Eckigen, aber ich fand, dann muss ich das gar nicht mehr so nötig in den Gesang reinlegen. Ich erzähle es ja auch retrospektiv. Mir ist ja klar, da hängt eine Steinlawine, und die kommt auch runter, und ich werde gehen. Also, ich trenne mich davon. Genau, ja. (lacht) Es ist fies, oder?
Es ist schon fies, wobei du im Konzert sagtest, es habe trotzdem einen positiven Ausklang, da du nunmal ein positiver Mensch wärst …
Oh Mann, ja, ich habe mir so überlegt, wie ich das enden lassen soll! Mir war klar … Dieser Aufbau: erst ist es so kalt wie’n Stein, dann ist es so schwer wie’n Stein, und dann ist es die Steinlawine … Mir war also klar, dass dräut alles so sehr, die muss runterkommen. Und dann habe ich echt überlegt: Aber wie? Kommt die jetzt runter und ich wünsch mir, du liegst drunter und bist platt? Oder kommt die runter und ich bin auch drunter? Und dann habe ich aber gedacht, nee, ich will das abschließen. Die kommt runter und ich wünsche dir, dass sie dich nicht kaputtmacht. Und dann werde ich mich umdrehen und gehen. Damit schließe ich das wirklich ab.
Das heißt, sie kommt einfach so neben dem Du herunter? Das ist aber auch ein bisschen enttäuschend, oder?
Ich glaube, in dem Text ist es gar nicht ganz sicher. Also, sie kommt runter, aber im Text ist nicht ganz sicher, ob das Du drunterliegt oder nicht. Das ist auch nicht mehr so wichtig für das Ich.
Das Ich geht ohnehin. Und schaut nicht zurück, was da noch passiert.
Ja.
Das Ich sagt ja dann auch noch etwas im Sinne von „go for good now“ oder „leave for good“ oder „leave you for good“, ich habe das genau Zitat gerade nicht im Kopf.
„I leave you for good“, ja.
Dabei kann man dem Ich ja nur viel Glück wünschen, denn wenn diese ganzen Emotionen noch da sind, kann man sich gar nicht vorstellen, dass dem Ich das gelingt. Mit all dem, was da noch ist.
Weiß nicht! Das ist ja auch wieder … Das ist ja total unreflektiert. Im Sinne von: Das Du macht ja den ganzen Scheiß. Das Du macht ja alles kaputt! Aber wenn ich mich reflektiere und in meinem inneren Garten bewege, ist das ja auch ein Teil von mir. Jeder kennt so einen dunklen Anteil. Und ich glaube auch, dass wir Sängerinnen und Sänger nicht alles erleben müssen, worüber wir singen – du brauchst nur Vorstellungsgabe. Und ich persönlich glaube, dass in uns als Menschen alles drin ist, vom guten Menschen bis zum Menschen, der böse Dinge tut. Ich glaube, jeder Mensch ist in der Lage, das alles zu erfüllen. Das heißt, auch ich kann so jemand sein, der so ein Du ist. Der jemanden so schlecht behandelt. Und von daher muss die Frage, glaube ich, nicht sein, ob ich das komplett hinter mir lassen kann, sondern vielleicht eher, wie ich damit umgehe. Inwieweit ich das einbetten kann. Die Schmuddelecke in meinem Garten. Da mach ich ein Insektenwildgebiet draus, zum Beispiel.
Oder indem ich gesehen habe, wie es bei anderen sein kann und mir deshalb nicht erlaube, es bei mir auszuleben? Weil ich gesehen habe, dass es verheerende Wirkung hat?
Vielleicht auch das. Man sucht ja im Gegenüber auch immer das, was man braucht.
Man bekommt automatisch genau das Gegenüber, das man gerade braucht. Das ist nicht immer angenehm und kuschelig und schön, es ist meistens anstrengend, aber … ja. Es findet einen immer zur rechten Zeit.
Ja. Und dann ist die Frage eher: Wie gehe ich damit um? Und vielleicht ist es auch Teil von dieser Phase in meinem Schaffen, mich dem zu stellen. Zu sagen: Auch diese Anteile sind in mir. Und sind auch in den Gegenübern, die ich mir suche. Und wie gehe ich jetzt damit um? Ja. (lacht)
Und dann haben wir hier noch das letzte Stück, ein kurzes Instrumental. Du hast ja gerade schon gesagt, dass du an Instrumentalmusik magst, dass sie dir kein konkretes Bild liefert, sondern sich direkt mit deinen Emotionen verknüpft … Ich bin gar nicht sicher, ist das noch ein gestrichener Bass oder doch schon ein Cello?
Ein gestrichener Bass.
Er bringt zum Schluss so einen hohen Ton, wo ich gezweifelt habe, dass der noch vom Bass sein könnte.
(lacht) Ja.
Jedenfalls kommt dadurch so eine völlig neue kammermusikalische Tonalität in die Platte. Und das macht natürlich neugierig, was es damit auf sich hat, das Album so enden zu lassen.
Wir haben das Stück in unterschiedlichen Besetzungen ausprobiert und mussten dann einfach feststellen, dass es so am besten klingt. Ursprünglich wollte ich „In Silence“ ohne Text singen, aber es wurde durch den stimmlichen Sound so dinglich. Und das war mir dann zu viel. Das fand ich nicht richtig, es hat musikalisch einfach nicht gemacht, was ich wollte. Dann haben wir überlegt, und ich habe gesagt, ich würde es eigentlich gern ohne Gesang machen und ohne Schlagzeug, einfach nur ihr zwei – und als diese Idee erst einmal im Raum war, fing sie an zu leben. Ich sagte, ich sing da nicht, und die Band sagte, wie, du singst da nicht? Aber dann dachten wir, das ist eigentlich genial! Die beiden hatten dann total Spaß, das zu machen, und ich fand’s einfach auch … hm, wie sagt man das? Es ist ein großartiges Narrenstück, die Platte einer Sängerin mit Eigenkompositionen enden zu lassen ohne Gesang. Sie hat das Stück geschrieben, aber sie ist nicht dabei. Das fand ich so ein bisschen tilleulenspiegelig.
Du bist quasi schon Backstage und schminkst dich ab, während deine Band noch in der Bühne ist. Oder wie bei so manchem Superstar – du bist schon auf dem Weg zum nächsten Flieger, und deine Band spielt noch.
Ja, so! Oder „In Silence“ ist halt komplett still und nicht nur ohne Text.
Quasi John Cage mit Bass und Klavier.
(beide lachen)
Wenn man auch das stille Verschwinden am Ende mit in Betrachten zieht – kann diese Platte retrospektivisch als Abschiedsplatte gelten?
Was für eine gute Frage! Ja, vielleicht! Aber sind nicht alle Platten Abschiedsplatten? Weil sie in gewisser Weise Abschlüsse einer Phase sind. Ich schreib ja jetzt auch schon wieder weiter. Und ja, so eine Platte hat auch schon ein bisschen was von einer Geburt. Sie fasst eine Phase zusammen. Und ich glaube wirklich, dass dieses Album sehr viel von mir zeigt. Sehr viel. Und ich finde das auch in Ordnung. Ich bin auch auf der Bühne jemand, der gern etwas von sich zeigt. Das ist alles gut. Und ich fände es schön, wenn wir das alle ein bisschen mehr machen würden. Ja. Wenn einfach der Raum da wäre, dass Menschen trauen, sich zu zeigen.
Für mich ist es so: Ich habe jetzt das Ei ausgebrütet, jetzt geht es weiter, ich schreibe weiter, und dabei geht es natürlich immer um meine Wahrnehmung der Welt, von mir selbst und meiner Beziehungen. Und insofern ist das natürlich auch ein Abschluss. Vor ein paar Jahre ist meine Mutter verstorben und meine Töchter sind jetzt zwölf und fünfzehn, die gehen also so langsam aus dem Haus, und ich glaube, ich habe da als Mensch vielleicht auch so eine familiäre Nestphase hinter mich gebracht. Vielleicht ist diese Platte auch ein bisschen Ausdruck dessen.
Ein schöner Schlusssatz, den ich gern als solchen nehmen würde – es sei denn, du sagst, es gibt da noch etwas, das wir unbedingt über diese Platte erfahren sollten.
Nein. Ich find’s super, was du mich jetzt alles gefragt hast! Ich find’s auch so schön und ich bin so froh darüber, dass –wenn ich mit dir jetzt oder auch mit anderen über die Musik rede oder höre, was die denken, wenn sie sie hören – ich jedes Mal noch etwas darüber lerne. Das finde ich total spannend. Ich setze so etwas in die Welt und gebe damit die Deutungshoheit weg. Und ich finde das gut. Und dadurch, dass ich jetzt Feedbacks kriege, wie die Leute das hören oder was das mit denen macht, denke ich: Okay! Und das lässt mich total wachsen. Weil ich es cool finde, dass es Bewegung hat. Ich find Beweglichkeit so wichtig.
Dass die Musik ein Eigenleben entwickelt. Sich dadurch aber auch deiner Kontrolle entzieht.
Ja. Das halte ich für ein Zeichen von Stärke. Dass die Platte das kann. Offensichtlich.
Und auch von dir, dass du sie loslassen kannst.
Ja? Ja, das muss man ja. Da hast du gar keine Wahl.
Ich glaube, die Deutungshoheit abzugeben, würde mir schon schwerfallen.
Ja, aber es ist wie Samen: Ich habe die jetzt so rausgestreut und es ist unheimlich spannend zu sehen, nicht nur was, sondern dass da überhaupt etwas draus entsteht! Das finde ich eigentlich das Tollste. Dass das irgendwie ausschlägt. Das ist gut. Was dann daraus wächst? Ja, hoffentlich wächst was draus!
Ich freu mich einfach sehr über dieses Album. Ich habe in diesem Jahr festgestellt, dass es wie mit den Menschen ist, über die wir vorhin sprachen, die dann in dein Leben kommen, wenn du sie am nötigsten brauchst, gar nicht mal, dass die deine Baustellen beheben, sondern dich dazu anregen, deine eigenen Baustellen zu beheben – und so geht es mir zurzeit auch mit Musik. Dass dich wirklich die Musik findet, die du gerade brauchst.
Ohhh, schön. Das ist auch tatsächlich … Also, ich sehe mich sehr als Jazzsängerin, aber das hat auch Qualitäten von guter Popmusik.
Ja, weil es so songbasiert ist. Und auch wirklich ein Album. Nicht nur eine Aneinanderreihung von möglichst vielen Tracks, um die CD-Spielzeit maximal auszunutzen, sondern acht Songs mit Instrumental“reprise“ dran, also achteinhalb, das passt super auf Vinyl … Ja, ich finde, es ist ein klassisches Singer/Songwriter-Album!
Ja, ja.
(beide schauen sich einen Moment des Einverständnisses an und nicken sich zu, um dann laut loszulachen)
Ach, voll schön! Danke für das tolle Gespräch, es hat mich gefreut, dich kennenzulernen!
Ja, ich fand unser Gespräch auch sehr schön. Vielen Dank dafür!