Gothic-Ecke der Seele: die November-Ausgabe von Victoriah’s Music ist da
„Die Witterung ist im November ja ein denkbar dankbares Stichwort. Kalt, grau, nass und einfach menschenfeindlich – selten ist so schnell so viel Konsens mit den Gesprächspartnern möglich. Dachte sich auch die Bassistin und Sängerin Meshell Ndegeocello, deren zehntes Studioalbum Weather ganz im Zeichen herbstlicher Melancholie steht. Allerdings nur so ein bisschen.
Nur so ein bisschen könnte ohnehin die Überschrift dieser Platte sein, denn Weather plätschert so dahin, wie Klangtapete im Luxushotel. Diese Platte will nichts: nicht auffallen, nicht stören und vor allem nicht wollen. Das ist ein Jammer, einerseits, denn spätestens seit ihrem 1997er-Duett mit Marcus Miller nimmt die in Berlin geborene US-Amerikanerin doch die Rolle einer meiner persönlichen Göttinnen ein, und das Ergebnis der Zusammenarbeit – der NuJazz-Song Rush Over – ist nach wie vor einer meiner All-Time-Favorites. Hieran erinnert auf Weather allenfalls der Song Rapid Fire. Andererseits: Es muss ja nicht immer das sofort in Ohr, Hirn und Herz gehende Groove-Monster mit massivem Sex-Appeal sein. Weather ist einfach mal so gar nicht zeitgeistig, aber auch nicht retro (denn das wäre ja wiederum extrem zeitgeistig). Die Platte wiedersetzt sich Trends nicht in einem bewusst zelebrierten Kraftakt, sondern sie zieht einfach ihr Ding durch, unbeeindruckt davon, was in der Musikwelt um sie herum so vorgeht …“
Weiterlesen? Das geht – und zwar wie immer auf fairaudio.de, Ihrem liebsten Online-HiFi-Magazin.
Besprochen wurden diesmal
– Meshell Ndegeocello, Weather,
– Trio Bravo +, Trio Bravo +,
– David Lynch, Crazy Clown Time,
– James Blake, Enough Thunder,
– Nneka, Soul is Heavy,
– Florence and the Machine, Ceremonials,
– Anna Ternheim, The Night Visitor und
– Various Artists, Electro Swing Revolution Vol. 2